Die highligen drei Könige
Filmbewertung: ausgezeichnet
Starttermin: 26.11.2015
Regisseur: Jonathan Levine
Schauspieler: Seth Rogen, Joseph Gordon-Levitt, Anthony Mackie
Entstehungszeitraum: 2015
Land: USA
Freigabealter: 12
Verleih: Sony
Laufzeit: 101 Min.
Einfach nur gute Freunde
Seth Rogen und seine Schergen um James Franco und Jonah Hill haben sich längst einen Status erarbeitet, der ihnen in Hollywood alles erlaubt. Nicht zuletzt, da die Mimen auch im ernsthaften Fach überzeugen, wie Rogen aktuell in "Steve Jobs" als Apple-Mitbegründer Steve Wozniak. Doch sind sie vorwiegend durch Buddykomödien bekannt geworden, bei denen die verkumpelten Darsteller mehr Spaß am Set hatten, als der Zuschauer im Kinosessel. Nichts anderes durfte man demnach auch bei "Die highligen drei Könige" erwarten, dieser äußerst banalen Wortspielerei der Übersetzung für den Originaltitel "The Night Before". Doch der Klamauk, bei dem diesmal Joseph Gordon-Levitt und Anthony Mackie das ewige Dickerchen Rogen begleiten dürfen, überrascht mit sitzenden Zoten und vor allem mit viel Herz.

Der deutsche Titel wirkt auch dahingehend verwirrend, dass es sich bei der Komödie gar nicht wirklich um einen Kifferfilm handelt. Einzig Isaac, Seth Rogens Figur, gibt sich einem Übermaß an Drogenkonsum hin - als gestattete Ausnahme und Geschenk seiner schwangeren Frau Betsy (Jillian Bell). Denn Isaac ist ein vorbildlicher werdender Vater, der alle Bücher wälzt und alles für die Familie opfern mag - so auch das jährliche Ritual, mit seinen besten Freunden Chris (Mackie) und Ethan (Gordon-Levitt) an Heiligabend um die Häuser zu ziehen.

Eingeführt wurde der Weihnachtsbrauch 14 Jahre zuvor, als Ethan seine Eltern durch einen Unfall verlor. Später im Film sieht man, wie Isaac und Chris ihrem Freund damals einen Besuch abstatten, ihn in den Arm nehmen und versprechen, nicht von seiner Seite zu weichen. Von da an machten sie jährlich kiffend und saufend Manhattan unsicher - stets mit dem Traum, einmal zum legendären "Nussknacker-Ball" eingeladen zu werden, einer Party, bei der alles möglich sei. Ohne Einladung erfährt man aber nie etwas vom streng geheimen Austragungsort.

In diesem Jahr wird es das letzte Mal die Gelegenheit dazu geben, denn Chris und Isaac wollen den Ritus begraben. Der eine ist als American-Football-Star zu beschäftigt und berühmt, um Weihnachten mit den alten Freunden zu verbringen, der andere wird eben bald Vater. Ethan, dem Einzigen der drei, dem die Gesellschaft nicht gerade zu Füßen liegt, bleibt nichts übrig, als das zu akzeptieren. Dass er ohne seine Kumpels, als jobbender Möchtegern-Musiker und seit geraumer Zeit ohne seine große Liebe Diana (Lizzy Caplan) ganz schön alleine dastehen wird - wen kümmert's schon?

Gute Miene zum bösen Spiel - und die Party kann losgehen. Chris besorgt eine Limousine, und unterhält seine Social-Media-Follower mit schicken Videos. Isaac knallt sich mit der von seiner Frau willkürlich für ihn zusammengestellten Drogensammlung zu, was in der Folge gekonnt gespielte Leinwand-Trips ermöglicht, die den Konsum von Kokain und Magic Mushrooms wunderbar karikieren.

Doch der Film ist nicht nur deshalb witzig. Es sind die drei Knallköpfe, die irre viel Spaß haben und die man gerne dabei beobachtet, wie wirklich gute Freunde eben miteinander fuhrwerken. Gerade beim Umgang miteinander offenbart der Film mehr Gefühl, als man ihm zugetraut hätte; was wohl vor allem Regisseur und Co-Autor Jonathan Levine zuzuschreiben ist, der bereits 2011 im Krebsdrama "50/50: Freunde fürs (Über)Leben" eine rührende Freundschaft zwischen Rogen und Gordon-Levitt entstehen ließ.

Turbulent und in großartigen Weihnachts-Sweatern - Isaac mit Davidstern und Chris mit "Black Santa" - lässt er das Dreiergespann nach einer Odyssee durch die Stadt der Städte schließlich auf dem "Nussknacker-Ball" aufschlagen. Und dort ist tatsächlich alles möglich: aberwitzige Gastauftritte, unverhoffte Liebesbekundungen und schlussendlich das Eingeständnis, dass niemand der drei sich auf dem richtigen Weg befindet. Im Gegensatz zu Seth Rogen und dessen Kollegen. Dabei verzeiht man ihnen auch mal die ein oder andere filmische Blödelei - wobei "Die highligen drei Könige" nur sehr bedingt dazu gezählt werden sollte.

Von Max Trompeter

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