Filmbewertung: | akzeptabel |
Starttermin: | 06.04.2017 |
Regisseur: | Kelly Asbury |
Schauspieler: | Nora Tschirner, Iris Berben, Heiner Lauterbach |
Entstehungszeitraum: | 2017 |
Land: | USA |
Freigabealter: | 0 |
Verleih: | Sony |
Laufzeit: | 95 Min. |
Schon öfters wurden Stimmen laut, die den stark patriarchalisch geprägten Kosmos der Schlümpfe kritisierten. An der Spitze der blauen Winzlinge steht der weise, gutmütige Papa Schlumpf (deutsche Stimme: Heiner Lauterbach). Und mit Schlumpfine (Nora Tschirner) gibt es nur eine Frau in ganz Schlumpfhausen, die noch dazu, im Gegensatz zu allen anderen Schlümpfen, keine besondere Eigenschaft zu haben scheint. Genau an diesem Punkt setzen Regisseur Kelly Asbury ("Gnomeo und Julia") und die Drehbuchautorinnen Stacey Harman und Pamela Ribon an.
Obwohl sie von ihren Mitbewohnern sehr geschätzt wird, hadert Schlumpfine mit ihrem unbestimmten Dasein. Als sie eines Tages am Rande des "Verbotenen Waldes" einem fremdartigen Schlumpf begegnet und eine geheimnisvolle Karte findet, wird sie von Abenteuerlust gepackt. Gemeinsam mit ihren Freunden Schlaubi (Axel Stein), Hefti (Rick Kavanian) und Clumsy (Tim Oliver Schultz) macht sie sich ohne Erlaubnis von Papa Schlumpf auf den Weg in den sagenumwobenen Forst, in dem gleich mehrere Überraschungen auf die Zwergen-Wesen warten. Der böse Zauberer Gargamel (Christoph Maria Herbst) ist dem Quartett dabei dicht auf den Fersen, da er endlich alle Schlümpfe fangen und seine magischen Kräfte ausbauen will.
Einige rasante Actionszenen mit gelungenen 3D-Effekten und unzählige Slapstick-Momente dürften dafür sorgen, dass bei kleinen Zuschauern keine Langeweile aufkommt. Knallig bunte Bilder bieten reichlich Futter für die Augen. Besonders dann, wenn Schlumpfine und ihre Begleiter den "Verbotenen Wald" betreten, der sich als leuchtendes Wunderland entpuppt. Flüsse gehorchen hier nicht den Gesetzen der Schwerkraft. Und auch die Geschöpfe, mit denen die Protagonisten zusammentreffen, versetzen die kleinen blauen Mützenträger ein ums andere Mal in Staunen.
Während es in anderen Animationsfilmen gang und gäbe ist, das Erwachsenenpublikum mit popkulturellen Zitaten und Zeitgeist-Anspielungen bei Laune zu halten, konzentriert sich "Die Schlümpfe - Das verlorene Dorf" fast ausschließlich auf eindeutige, kindgerechte Humoreinlagen. Erzählerisch verwenden die Macher leider nur Standardelemente, die keinen großen Eindruck hinterlassen. Schlumpfines Selbstfindung ist gut gemeint, wird gerade im letzten Drittel aber schematisch abgewickelt und mündet in eine halbherzige, belanglose Erkenntnis.
Zieht man zum Vergleich die spannende und emotional mitreißende Identitätssuche aus dem Pixar-Abenteuer "Findet Dorie" heran, treten die Schwächen des neuen Schlümpfe-Films deutlich hervor. Wenig hilfreich ist womöglich auch die Tatsache, dass es hier mit Gargamel einen recht eindimensionalen Antagonisten gibt, der jedesmal dieselben Absichten verfolgt. In der deutschen Synchronfassung kann "Stromberg"-Darsteller Christoph Maria Herbst dem durchtriebenen Zauberer immerhin ein einprägsames stimmliches Profil verleihen. Auf eine höhere Ebene hebt er das konventionell gestrickte, mit aktuellen Popsongs garnierte Treiben aber nicht.
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