Filmbewertung: | enttäuschend |
Starttermin: | 08.06.2017 |
Regisseur: | Alex Kurtzman |
Schauspieler: | Tom Cruise, Sofia Boutella, Annabelle Wallis |
Entstehungszeitraum: | 2017 |
Land: | USA |
Freigabealter: | 12 |
Verleih: | Universal |
Laufzeit: | 110 Min. |
Als Abenteurer Nick Morton bekommt es Cruise mit der ägyptischen Prinzessin Ahmanet (Sofia Boutella, "Kingsman: The Secret Service") zu tun, die in der Gegenwart erwacht und ein einst unterbrochenes dämonisches Ritual zu Ende bringen will. Schauplatz der actionreichen Handlung ist nicht nur die endlose Wüstenlandschaft des Nahen Ostens, sondern auch das heutige London. Russell Crowe kündigt als Dr. Henry Jekyll zudem den Eintritt in eine neue Welt der Götter und Monster an.
Ein Hinweis darauf, dass "Die Mumie" das sogenannte "Dark Universe" einläutet: eine Filmreihe, bei der die Universal Studios eigene Horrorklassiker neu interpretieren und verbinden, ähnlich dem fortlaufenden Marvel-Franchise, das 2008 mit "Iron Man" seinen Anfang nahm. Die "Pirates of the Caribbean"-Stars Johnny Depp und Javier Bardem sollen bereits für die Rollen des unsichtbaren Mannes und Frankensteins zugesagt haben, als Frankensteins Braut und Wolfsmenschen will Universal Gerüchten zufolge Angelina Jolie und Dwayne Johnson verpflichten.
Den Grundstein für dieses Monsterversum darf mit "Die Mumie" Regisseur Alex Kurtzman legen, der Hollywood bislang vorrangig als Drehbuchautor von Filmen wie "Star Trek Into Darkness", "Transformers" oder "The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro" seinen Stempel aufdrückte. Das Schreiben überließ er diesmal den nicht minder erfahrenen Kollegen David Koepp ("Jurassic Park") und Christopher McQuarrie ("Mission: Impossible - Rogue Nation") sowie Dylan Kussman, die leider einen mitunter haarsträubenden Plot zusammengesponnen haben. Vermengt werden darin eine abgewandelte Mumien-Legende, Zombie-Elemente, eine von Dr. Jekyll angeführte Geheimgesellschaft, dämlich-platte Dialoge und erschreckend oft ins Leere laufende Humoreinlagen.
Tom Cruise mimt einen draufgängerischen Soldaten, der seine eigentlichen Aufgaben vernachlässigt und sich stattdessen mit großer Freude als Schatzsucher betätigt. Ein Mann ohne moralische Skrupel. Das zumindest behauptet der Film in einem fort, obwohl Nick Morton bei Licht betrachtet eher einen zahmen Antihelden abgibt. Verwundern muss es daher nicht, dass seine Wandlung am Ende reichlich aufgesetzt erscheint.
Noch ärgerlicher als die Zeichnung des Protagonisten ist das Frauenbild, das "Die Mumie" propagiert. Während Ahmanet als durchtriebene, machthungrige Intrigantin auftritt, fällt der Archäologin Jenny Halsey (Annabelle Wallis, "King Arthur: Legend of the Sword") bloß die Rolle einer oft ungläubig dreinschauenden Stichwortgeberin zu. Immer wieder muss sie von Morton aus brenzligen Situationen gerettet werden. Und in einer Szene kann sie sich erst dann aus ihrer Schockstarre lösen, als ihr Begleiter sie eindringlich daran erinnert, endlich wegzulaufen.
Lässt man die verquaste, manchmal unfreiwillig komische Geschichte und die eindimensionalen Figuren außen vor, bleibt ein Actionabenteuer im Düsterlook mit vorhersehbaren Schockeffekten, das trotz einiger spektakulärer Bilder auch optisch keine neuen Maßstäbe setzen kann. Ein denkbar schlechter Start für das groß angepriesene "Dark Universe".
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