Filmbewertung: | enttäuschend |
Starttermin: | 06.07.2017 |
Regisseur: | Leander Haußmann |
Schauspieler: | Jan Josef Liefers, Heike Makatsch, Harriet Herbig-Matten |
Entstehungszeitraum: | 2017 |
Land: | D |
Freigabealter: | 6 |
Verleih: | Constantin |
Laufzeit: | 91 Min. |
Der Münsteraner "Tatort"-Star Jan Josef Liefers zappelt sich als liebevoller Papa Hannes Wenger durch eine Dauerkrise, die seine Tochter Carla (Harriet Herbig-Matten) bei ihm auslöst. Sein kleiner Liebling ist nämlich nicht mehr klein. Carla wird 14 und damit zum Pubertier. Ein Wesen, das Eltern einfach nicht verstehen, egal wie sehr sie sich anstrengen.
Hannes versucht es trotzdem. Während seine Frau Sara (Heike Makatsch) zurück in den Job geht, nimmt sich der Schriftsteller eine Auszeit, um einen Roman zu schreiben. Ganz nebenbei will er seine Tochter in die schönen Künste und die Philosophie einführen. Dass die sich mehr für Jungs, Handys, Alkohol und aufreizende Klamotten interessiert, übersteigt Hannes' Vorstellungsvermögen. Und dass dann auch noch eine Geburtstagsparty ins Haus steht - mit Bier und mit Jungs - lässt den gebeutelten Vater vollends verzweifeln.
Was ist nur aus seiner kleinen Prinzessin geworden? "Ein ganz normaler Teenager in der Hormonhölle", möchte man ihm zurufen. Aber das versteht Hannes 90 irrsinnige Minuten lang nicht. Er tritt in alle sich bietenden Fettnäpfchen - mit Anlauf. Leander Haußmann verlässt sich bei seiner Inszenierung auf die Dinge, die deutsche Komödien schon in den 90er-Jahren ziemlich schwer erträglich machten. Viel Klamauk, viel Geschrei und Darsteller außer Rand und Band.
Neben Liefers kalauern sich unter anderem Detlev Buck, Monika Gruber und Justus von Dohnányi durch einen Film, dem der Mut zur Ruhe fehlt. Schade, dass Heike Makatsch, die als Einzige mit Gelassenheit und verschmitztem Humor spielt, nur wenige Auftritte hat. Stattdessen gibt es immer nur die nächste krampfhafte Pointe und einen voyeuristischen Blick auf die Macken, Probleme und ersten intimen Begegnungen der Teenager.
Selbst dass Pubertierende nunmal aussehen, wie sie aussehen, wird zum Jux gemacht. Zahnspangen, Pickel, Spuckefäden: Die gehässige Kamera zoomt ganz ungeniert auf die Problemzonen. Das ist sehr bedauerlich, weil in dem geifernden Getöse völlig untergeht, dass "Das Pubertier" eigentlich auch die herzergreifende Liebeserklärung eines Vaters an seine Tochter ist. Man kann nur hoffen, dass die - völlig anders besetzte - ZDF-Serie im Herbst nicht ganz so pubertär ist wie der Kinofilm.
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