Filmbewertung: | überzeugend |
Starttermin: | 26.10.2017 |
Regisseur: | Bora Dagtekin |
Schauspieler: | Elyas M'Barek, Jella Haase, Sandra Hüller |
Entstehungszeitraum: | 2017 |
Land: | D |
Freigabealter: | 12 |
Verleih: | Constantin |
Laufzeit: | 115 Min. |
Nach einer abenteuerlichen Exkursion im zweiten "Fack ju Göhte"-Teil kehren die Macher nun wieder zum Ursprung in die Klassenräume zurück. Und dort warten im wahrsten Sinne des Wortes große Aufgaben: Chaos-Lehrer Zeki Müller (M'Barek) möchte, dass seine Problemschüler der Goethe-Gesamtschule auch noch das Abitur schaffen. Die sind aber nach einem Besuch im Berufsinformationszentrum mehr als unmotiviert. Ihre Berufsaussichten als Abwasserfachmann und Altenpfleger wecken wenig Begeisterung.
Aggressionen und Enttäuschung lassen sie natürlich an ihrem Klassenlehrer und nebenbei auch an der ganzen Schule aus. Ausgerechnet während eines Kontrollbesuchs des Ministeriums verteilen die Wassersprinkler rein zufällig gleichmäßig massenweise rote Farbe im gesamten Schulgebäude. Der Gesamtschule droht die Schließung. Das Einzige, was jetzt noch helfen könnte, ist eine spektakuläre Rettungsaktion ...
Die Messlatte für den dritten Teil war hoch. Vielleicht wirkt gerade deshalb das Auf und Ab aus Motivation und Eskalation auf Dauer eher anstrengend. Wer sich allerdings auf absolut absurde Szenen und Witz unter der Gürtellinie gefreut hat, der wird auch diesmal nicht enttäuscht. Den Film beherrscht weiterhin das "Alles ist möglich"-Gefühl, und zwar nicht nur in Hinsicht des Abiturs für die Problemschüler, sondern auch filmisch: Kein Streich ist zu absurd, kein Einfall zu groß, um ihn nicht umzusetzen.
Trotzdem schleicht sich zwischendurch das Gefühl beim Zuschauer ein, dass einfach zu viele Ideen im "Final Fack" Platz finden sollten. Eine Menge Handlungsstränge folgen in rasantem Tempo aufeinander. Zwischen Lehrprobe, Schulrettung, Abitur und zwei suizidgefährdeten Jugendlichen findet sich das Publikum kaum noch zurecht. Der Wille, auch eine Moral unterzubringen und das Thema Mobbing ernsthaft zu behandeln, ist aller Ehren wert. Doch scheitert der Einfall daran, dass eben auch dies nur eine Episode von vielen bleibt.
Der Abschluss stimmt den Zuschauer dann allerdings versöhnlich, denn hier werden alle Fragen beantwortet. Während Chantal (Jella Haase) am Anfang des Films noch den Berufswunsch "Influencer" formulierte und allerhand Fanastereien umgingen, finden sich die ehemaligen Problemschüler am Ende in Ausbildungen oder ernstzunehmenden Jobs wieder.
Sehr überzeugend schlägt sich vor allem die aus "Toni Erdmann" bekannte Sandra Hüller in ihrer Rolle als Lehrerin Biggi Enzberger. Sie ersetzt Lissi Schnabelstedt (Karolin Herfurth). Die Schöpfer der Komödie um Regisseur un Autor Bora Dagtekin verkniffen es sich glücklicherweise, eine Romanze zwischen Biggi und Zeki Müller zu erzählen. Dass Zeki eine ebenso durchgeknallte und in jeder Hinsicht ebenbürdige Lehrerfigur an die Seite gestellt wurde, erhöht die Tragkraft der Story enorm.
Bora Dagtekin ließ sich auch im letzten Teil seiner Erfolgsreihe wieder einiges einfallen, um die Besucher im Kino zu überraschen: Beispielsweise sind die Fußballstars David Alaba, Joshua Kimmich und Mats Hummels vom FC Bayern München mit von der Partie. Auch wenn sich Chantal danach fragt: "Wer war das?", löst der durchaus charmante Auftritt bei Kinobesuchern sicherlich Freude aus. Doch am Ende werden die Fans wohl ziemlich bedröppelt nach Hause gehen, denn einer weiteren Fortsetzung mit der Schul-Klasse erteilte der Regisseur bereits eine klare Absage: Es sei kein weiterer Teil geplant. "Eigentlich wollten wir nach dem zweiten Teil aufhören, aber weil der mit 7,6 Millionen Zuschauern noch erfolgreicher war als der erste Teil, sollen die Fans nun miterleben, wie alles zu einem richtigen Ende kommt - wer die Schule packt und wer endgültig im sozialen Aus landet", ließ sich der 38-jährige Filmemacher zitieren.
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