Filmbewertung: | akzeptabel |
Starttermin: | 07.12.2017 |
Regisseur: | Hany Abu-Assad |
Schauspieler: | Kate Winslet, Idris Elba, Beau Bridges |
Entstehungszeitraum: | 2017 |
Land: | USA |
Freigabealter: | 12 |
Verleih: | Fox |
Laufzeit: | 107 Min. |
Und das alles nur, weil es mit dem Flug von Idaho nach Denver nicht klappt. Wegen eines herannahenden Sturms dürfen die Linienmaschinen nicht starten. Auf dem Flughafen kommen Alex und Ben ins Gespräch, weil beide möglichst rasch weiterreisen wollen: Sie zu ihrer Hochzeit, er zu einer schwierigen Operation. Auf ihren Vorschlag hin chartern sie für sich beide eine kleine Propellermaschine. Jedoch erleidet der schon etwas ältere Pilot (Beau Bridges) eine Herzattacke und verliert die Kontrolle.
Sie stürzen auf ein verschneites Bergplateau ab. Ben überlebt mit angebrochenen Rippen, Alex mit verletztem Bein und ist zunächst bewusstlos. Als sie zu sich kommt, will sie nicht auf Rettung warten, sondern sich humpelnd auf den Weg machen. Ben hält den Abstieg vom Berg hinab und die Wanderung durch die tief verschneite Wildnis für zu gefährlich, willigt aber schließlich ein.
Wer grimmiges Ringen mit Mensch und Natur à la "The Revenant" erwartet, irrt sich gewaltig. Wie im Sensationserfolg "Titanic" ergibt Kate Winslet plus Desaster eine Romanze, die sich in physischen Prüfungen bewähren muss. Von James Camerons modernem Klassiker mit seiner raffinierten Symbolik ist "Zwischen zwei Leben - The Mountain between us" aber Qualitätswelten entfernt. Die guten Inszenierungseinfälle für den tückischen vereisten Untergrund und die große Kunst der Darsteller, sich allmählich körperlich aufeinander zuzuneigen, vertragen sich nicht mit der schematischen Geschichte der Romanvorlage von Charles Martin.
Der unfreiwillige Naturtrip dient dabei als Allegorie, als durchgängige Bebilderung der Reize, Mühseligkeiten und Störungsanfälligkeiten von Beziehungsaufbau und -pflege. Fast alle Äußerungen der Figuren passen in dieses Register - von "Wie sehe ich aus?" relativ kurz nach dem Absturz bis "Kaum bin ich kurz draußen, schon schnüffelst du in meinen Sachen". Aber weil "Zwischen zwei Leben" durchsichtig, nur leicht verfremdet, die bisweilen lächerlich wirkenden Sorgen von Menschen anspricht, die sich kennenlernen und Vertrauen aufbauen wollen, ist ein recht brauchbares Dating-Movie entstanden. Zudem hat Hany Abu-Assad, palästinensischer Regisseur der gnadenlosen Attentäter-Farce "Paradise Now", mit der amourösen Begegnung von Weiß und Schwarz ein bisschen politische Sprengkraft untergemischt. Solche Verdienste leiden unter dem unnötig übersüßten Schlusspathos. Pumafleisch reicht der Romantik als Nahrung vollkommen.
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