Filmbewertung: | enttäuschend |
Starttermin: | 08.03.2018 |
Regisseur: | Miguel Alexandre |
Schauspieler: | Josef Hader, Hannah Hoekstra, Rainer Bock |
Entstehungszeitraum: | 2017 |
Land: | A / D / NL |
Freigabealter: | 12 |
Verleih: | Universum |
Laufzeit: | 99 Min. |
Es gibt nur Umrisse davon: Für sein selbstbestimmtes Ableben hat sich Arthur (Hader) einen sozusagen todsicheren Plan geschmiedet, gespickt mit üblichen Genüssen wie einem letzten delikaten Mahl. Nur rechnet der in die Jahre gekommene Herr nicht damit, das andere Ähnliches vorhaben. Zu Neujahr fliegt er von Wien nach Amsterdam, um dort in einer Spezialklinik Giftspritze und Betäubungsmittel zu erhalten. Den Abend zuvor will er in einem ebenso teuren wie geschmackvollen Hotel auf seinem Zimmer verbringen. Auf seine Essensbestellung wartend, am Wein nippend, müht er sich, einen Brief an seinen Sohn zu schreiben. Das will ihm nicht gelingen, vermeintlich, weil nebenan zu laute Musik gespielt wird.
Als er an die betreffende Tür kopft, öffnet ihm mit der garstigen Holländerin Claire (Hannah Hoekstra) eine junge Frau, die sich gerade mit Tabletten umbringen will. Beide finden instinktiv, dass der jeweils andere sich besser nichts antun sollte. Claires Aufbruch zur nächsten Apotheke, um sich neue Tabletten zu holen, nachdem Arthur die anderen ins Klo gespült hat, wird zur Gelegenheit, gemeinsam durchs nächtliche Amsterdam zu streifen. Vom Restaurant zur Haschischkneipe, von der Disko in die Whiskeybar treibend, versuchen sie, einander das schöne Leben zu preisen und den Abgang auszureden.
Weder mit dem einen noch dem anderen will es recht klappen. Sein Tumor im Hals und ihre Trauer um ihre tote kleine Tochter - das sind Gründe zum Sterben, gegen die das Drehbuch sich machtlos zeigt. Naheliegenderweise könnten die beiden füreinander das Leben wieder lebenswert machen. Aber für eine unglaubwürdige Romanze zwischen ergrautem Mann und flippiger junger Dame ist der Film glücklicherweise zu klug, und für echte Freundschaft ist das Verhältnis zwischen ihnen unglücklicherweise nicht warmherzig genug.
Was sie eigentlich reden sollen, wissen die Figuren nicht so recht. Schuld daran sind die Autoren, Hader und sein Regisseur Miguel Alexandre, die sich lange einfallslos mit nationalpsychologischem Gezänk über Deutsche, Österreicher und Holländer aufhalten. Und auch der bei Haders Talent erwartete melancholisch-komische Effekt, wenn Lebende sprachlich über den Tod verfügen wollen, zündet nicht. Arthurs Antwort auf Claires Frage, ob er Amsterdam kenne: "Naaah, ich bin zum Sterben hier", während er in ein Stück Fleisch beißt, bleibt einer jener erratischen, sterilen Bonmot-Blöcke, aus denen sich nichts entwickelt. Hader hadert mit seinem Stoff bis zum Verdruss.
Suche
Impressum
Das Kinomodul der teleschau verbindet hochwertige Kritiken, Interviews, News und Trailer mit regionalen Kinodaten.
Die technische und inhaltliche Pflege übernimmt teleschau für Sie. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme:
teleschau - der mediendienst GmbHLandsberger Straße 336
D-80687 München
Tel.: +49/89/143419-0
marketing@teleschau.de
Web: http://www.teleschau.de
Impressum: Impressum