Filmbewertung: | überzeugend |
Starttermin: | 16.08.2018 |
Regisseur: | Marc Forster |
Schauspieler: | Ewan McGregor, Hayley Atwell, Mark Gatiss |
Entstehungszeitraum: | 2018 |
Land: | USA |
Freigabealter: | 0 |
Verleih: | The Walt Disney Company |
Laufzeit: | 104 Min. |
"Christopher Robin" folgt noch einem weiteren Trend: Disneys anhaltendem Bedürfnis, seine Trickfilmklassiker als Live-Action-Filme erneut auf die Leinwand zu bringen ("Cinderella", "Die Schöne und das Biest"). Die aktuellste Realfilmadaption nimmt dabei die bekannten "Winnie Puuh"-Geschichten als Inspiration für ein neues Abenteuer. Die Prämisse erinnert an Steven Spielbergs "Hook": Denn ähnlich wie einst Robin Williams als in die Jahre gekommener Peter Pan ist nun auch Christopher Robin (Ewan McGregor) erwachsen geworden.
Als berufstätiger Familienvater hat er seine lebendigen Stofftierfreunde rund um Puuh, Tigger und I-Ah fast vergessen. Doch nicht nur das: Dem Kriegsveteranen ist jedwede Leichtigkeit abhandengekommen, für seine Frau Evelyn (Hayley Atwell) und Tochter Madeline (Bronte Carmichael) hat er kaum Zeit - die Nachkriegsjahre halten für ihn nur die Arbeit beim Kofferhersteller Winslow bereit.
An seinem persönlichen Tiefpunkt angelangt erhält er unerwarteten Besuch von seinem früheren besten Freund Puuh, dem Honigbären, der auf wundersame Weise im Park vor Christophers Haus auftaucht. Denn Puuh braucht Hilfe: All seine Freunde sind verschwunden! Eher gestresst als begeistert beschließt Christopher, seinem Bärenfreund unter die Arme zu greifen. Und ehe er sich versieht, entdeckt er wieder die Schönheit der einfachen Dinge ...
Einen Innovationspreis wird die Story kaum gewinnen, und auch der Grundkonflikt sprüht nicht gerade über vor Originalität: Ein gestresster Familienvater rackert sich ab zum Wohle seiner Lieben und vergisst dabei, Zeit mit ihnen zu verbringen. Was allerdings genauso gut gelingt wie schon in den bisherigen Disney-Adaptionen ist das Einfangen der simplen Lebensweisheiten. Puuh ist vielleicht ein "dummer alter Bär", aber auch einer "mit großem Herzen", der über seine ständigen Missverständnisse und seine Bauernschläue sehr eigenwillige, philosophische Perspektiven auf das Leben eröffnet: "Menschen sagen, nichts ist unmöglich, aber ich mache jeden Tag nichts!"
Das Herzstück des Films von Marc Forster ("Ein Quantum Trost", "Wenn Träume fliegen lernen") sind die hervorragend animierten, zuckersüßen Stofftiere: Alle Bewohner des Hundertmorgenwalds sprechen und bewegen sich so, wie man es von früher kennt.
Interessant ist auch die psychologische Komponente des Films: Die Abenteuer mit den für alle sichtbaren Fantasie-Figuren spiegeln die Konflikte der realen Welt wider und eröffnen neue Blickwinkel auf Christophers Probleme. Puuh erscheint als Alter Ego des Protagonisten: So wie der Bär seine Freunde verloren hat, muss auch Christopher seine Lieben wiedergewinnen. Aufgrund der kindgerechten Umsetzung ist all das zwar nicht besonders anspruchsvoll ausgefallen, doch es verleiht dem Film zumindest etwas Tiefgang.
Suche
Impressum
Das Kinomodul der teleschau verbindet hochwertige Kritiken, Interviews, News und Trailer mit regionalen Kinodaten.
Die technische und inhaltliche Pflege übernimmt teleschau für Sie. Wir freuen uns über Ihre Kontaktaufnahme:
teleschau - der mediendienst GmbHLandsberger Straße 336
D-80687 München
Tel.: +49/89/143419-0
marketing@teleschau.de
Web: http://www.teleschau.de
Impressum: Impressum