The Equalizer 2
Filmbewertung: akzeptabel
Starttermin: 16.08.2018
Regisseur: Antoine Fuqua
Schauspieler: Denzel Washington, Bill Pullman, Melissa Leo
Entstehungszeitraum: 2018
Land: USA
Freigabealter: 16
Verleih: Sony Pictures
Laufzeit: 121 Min.
Vertane Chance
"The Equalizer" sorgte 2014 für volle Kinosäle und überzeugte durch eine spannende, wohlgeformte Geschichte und einen erstklassigen Hauptdarsteller. Nun folgt vier Jahre später die Fortsetzung. Die glänzt zwar immer noch mit einem gewohnt guten Denzel Washington, bleibt aber deutlich hinter ihrem Vorgänger zurück. Das liegt vor allem an der recht gewöhnlichen Story mit dem Fokus auf Rache und Selbstjustiz. So verspielt "The Equalizer 2" leider die Chance, den ausgezeichneten Ansatz des ersten Teils weiterzuführen.

Robert McCall (Denzel Washington) arbeitet inzwischen nicht mehr in einem Baumarkt, sondern verdient sich sein Geld als Lyft-Fahrer. Der Mann, der früher Mitglied einer Spezialeinheit war, kümmert sich aber auch um die Menschen in seinem Viertel - und das nicht nur als freundlicher Nachbar von nebenan. Er sorgt für Gerechtigkeit - notfalls mit Gewalt. McCalls Leben verläuft in ruhigen Bahnen, bis er von einem Moment auf den anderen zurück in seine früheren Kreise katapultiert wird und erneut zum knallharten Killer werden muss. Denn seine ehemalige Vorgesetzte und Freundin Susan Plummer (Melissa Leo) wurde ermordet und nur er ist in der Lage aufzuklären, was wirklich passiert ist.

Noch niemals zuvor hat sich Denzel Washington zu einer Fortsetzung überreden lassen. Doch für "The Equalizer" kam es nach 40 Karrierejahren nun doch dazu und Washington arbeitete erneut mit Regisseur Antoine Fuqua zusammen. Das Erfolgsduo hat bereits drei Filme gemeinsam gedreht, darunter "Training Day", für den Denzel Washington 2002 einen Oscar bekam. Auch in "The Equalizer 2" spürt man, dass Fuqua und Washington harmonieren und ein Gespür für das Wesentliche haben. Häufig fühlt sich "The Equalizer 2" nicht wie ein Sequel, sondern wie ein eigenständiger Film an. Das ist durchaus positiv, wirft aber trotzdem die Frage auf, warum überhaupt eine Fortsetzung des Blockbusters sein musste.

Denn "The Equalizer 2" hat eine ganz andere Geschwindigkeit. Der erste Teil nahm sich noch die Zeit, Charaktere herauszustellen, sie zu formen und eine Verbundenheit herzustellen, während sich Fuqua nun vermehrt auf Action konzentriert. Zwar werden immer noch Geschichten von Menschen in Roberts Leben erzählt, der Fokus liegt aber ganz klar auf seiner Rache an den Mördern seiner Freundin. Einzig seine Beziehung zu dem jungen Miles (Ashton Sanders) sorgt für ein wenig Tiefgang. Ansonsten wirkt diese Fortsetzung oft wie der klischeehafte Selbstjustiz-Streifen, den man in den letzten Jahren zu oft gesehen hat. Im Gegensatz zu Fuquas erstem "Equalizer" reihen sich hier Actionsequenzen dicht an dicht. Das mag für Liebhaber von schnellen und brutalen Szenen durchaus Spaß machen, nervt aber denjenigen schnell, der sich auf die grandiose Inszenierung von McCalls Fertigkeiten gefreut hat, die diesmal deutlich sparsamer eingesetzt werden.

Statt auf die Nutzung von Alltagsgegenständen als Waffen baut McCall nun mehr auf Feuerkraft. Das ist schade, denn gerade dadurch hat sich der Equalizer ausgezeichnet. Genauso wie durch die zwischenmenschlichen Geschichten, die hier nur sehr oberflächlich angegangen werden. Generell fühlt sich "The Equalizer 2" häufig zu übereilt an und verliert dadurch den Fokus. Doch gerade den hätte es bei der Geschichte mit den lose verbundenen Strängen gebraucht.

Ohne Frage, "The Equalizer 2" ist ein solider Actionfilm. Es hätte ihm aber gutgetan, nicht zu sehr auf die schon so oft gesehenen Elemente zu setzen und sich stärker auf die Erfolgsformel des ersten Teils zu konzentrieren. Warum sich Denzel Washington ausgerechnet hier zum ersten Mal zu einer Fortsetzung überreden ließ, bleibt schleierhaft.

Von Sarah Schindler

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