Filmbewertung: | überzeugend |
Starttermin: | 27.09.2018 |
Regisseur: | Brad Bird |
Schauspieler: | Markus Maria Profitlich, Emilia Schüle, Mechthild Grossmann |
Entstehungszeitraum: | 2018 |
Land: | USA |
Freigabealter: | 6 |
Verleih: | Walt Disney |
Laufzeit: | 118 Min. |
Die mit Spannung erwartete Fortsetzung, die direkt an das Ende des Vorgängers anschließt, zeigt die mit außerordentlichen Fähigkeiten gesegnete Familie Parr im Kampf gegen einen durchtriebenen Maulwurf, der es auf eine Bank abgesehen hat. In einer wilden Verfolgungsjagd gelingt es dem Finsterling zwar zu entkommen. Die Superhelden können sein Grabungsmobil jedoch im letzten Augenblick stoppen und verhindern so die Zerstörung des Rathauses. Da durch die Hatz dennoch eine Schneise der Verwüstung zu beklagen ist, schmeißt die Regierung die Parrs kurzerhand aus dem Superhelden-Schutzprogramm und entzieht ihnen so ihre Lebensgrundlage.
Kurz nachdem sich Bob alias Mr. Incredible (Synchronstimme: Markus Maria Profitlich), seine Frau Helen alias Elastigirl (Katrin Fröhlich) und ihre drei Kinder in einem Motel einquartiert haben, treten ganz unverhofft die Telekommunikationsunternehmer Winston und Evelyn Deavor mit einem verlockenden Angebot an sie heran. Um jeden Preis wollen die einflussreichen Geschwister für die erneute Legalisierung von Superhelden werben und wählen Elastigirl zu ihrer großen Identifikationsfigur. Während seine Gattin fortan mit heroischen Einsätzen daran arbeitet, den ramponierten Ruf aufzubessern, findet sich Bob in der Rolle des Hausmannes wieder und gerät schon bald ins Schwitzen. Als Elastigirl einen Schurken namens Screenslaver stellen kann, wird sie gefeiert, wundert sich aber rasch darüber, wie glatt und einfach die Verhaftung über die Bühne ging.
Auch im zweiten Teil seiner augenzwinkernden Persiflage auf das Superheldengenre gelingt Bird eine schöne Mischung aus mitreißenden Actionchoreografien, verrückten Slapstick-Einlagen und ruhigeren, charakterzentrierten Momenten. Die Geschichte mag nicht preisverdächtig sein. Und den großen Bösewicht kann man leicht erraten. Nichtsdestotrotz lässt der flott inszenierte und überzeugend animierte Spaß keine Langeweile aufkommen, sondern überrascht den Zuschauer mit immer neuen gewitzten Einfällen.
Wie schon im Ursprungswerk legt das Drehbuch ein großes Augenmerk auf die Dynamik innerhalb der im Mittelpunkt stehenden sympathischen Familie. War es 2004 noch Bob, der eine ganze Weile heldenhafte Taten auf eigene Faust vollbrachte, erhält dieses Mal seine Frau die Chance, sich umfassend zu profilieren. Dass ihren Mann die Rollenverteilung ein wenig wurmt, wird mehrfach deutlich. Und doch bauscht Bird erfreulicherweise den Konflikt zwischen den Eheleuten nicht unnötig auf. Anstatt den ausgebremsten Mr. Incredible ständig in Selbstmitleid baden zu lassen, blickt der Film liebevoll auf seinen chaotischen Alltag, der den Superhelden an seine Grenzen bringt und den Zuschauer an seine eigenen familiären Herausforderungen erinnert.
Neben komplizierten Matheaufgaben - ein toller Running Gag - und Liebeskummer bekommt es der überforderte Vater hier allerdings auch mit den dramatisch aufblühenden Superkräften seines jüngsten Sohnes zu tun - was einige urkomische Verwicklungen garantiert. Angesichts der aufgezählten Qualitäten lässt sich allemal verschmerzen, dass der Showdown etwas hektisch ausfällt.
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