Filmbewertung: | akzeptabel |
Starttermin: | 10.01.2019 |
Regisseur: | Andreas Goldstein |
Schauspieler: | Florian Teichtmeister, Anne Kanis, Lena Lauzemis |
Entstehungszeitraum: | 2018 |
Land: | D |
Freigabealter: | 0 |
Verleih: | Neue Visionen |
Laufzeit: | 100 Min. |
1989: Lutz (Florian Teichtmeister), den eigentlich alle nur Adam nennen, lebt gemeinsam mit seiner Freundin Evelyn (Anne Kanis) ein halbwegs zufriedenes Leben in Brandenburg. Seine Geschäfte als Schneidermeister laufen gut. So gut, dass ihm so manche Dame schöne Augen macht. Als Evelyn mitbekommt, wie Adam auf die Avancen einer Kundin eingeht, verlässt sie ihn und fährt mit ihrer Freundin Mone (Christin Alexandrow) und deren Freund Michael (Milian Zerzawy) an den Plattensee.
Adam lässt das nicht auf sich sitzen und macht sich kurzerhand ebenfalls auf den Weg nach Ungarn. Unterwegs gabelt er Katja (Lena Lauzemis) auf, die bei einem Fluchtversuch aus der DDR fast alles verloren hat. Auf ihrem Roadtrip versuchen sich die fünf nun über sich und ihre Beziehungen klarzuwerden. Und das alles, während fernab des Balaton die Grenzen fallen und der Weg in den Westen endlich frei wird.
Leider driftet "Adam und Evelyn" recht schnell ab in die Kategorie Roadmovie mit einer Prise Herzschmerz-Drama. Natürlich muss nicht jeder DDR-Film die politischen Aspekte in den Fokus rücken, aber ein wenig mehr hätte es dann schon sein dürfen. Andreas Goldstein schafft es zwar, durch Elemente wie aktuelle Nachrichten aus dem Autoradio, die Geschehnisse einzubinden, verpasst aber die Chance, auf wichtige Details näher einzugehen. Das betrifft auch Konflikte innerhalb der Gruppe und der Geschichtsführung an sich. Oftmals wird dem Zuschauer nicht klar, was die Intention sein sollte, die recht nüchterne Inszenierung birgt außerdem das Problem der Langatmigkeit.
Zwar sind die Dialoge bisweilen scharfsinnig und brillant, doch häufig fehlt es an Authentizität. Auflockernde Momente sind selten, wurden aber immerhin so gesetzt, dass das Lachen für den Zuschauer eine Erleichterung ist. Für ein Drama ist "Adam und Evelyn" nicht tiefgreifend genug, für eine Komödie fehlt dem Film mehr bissiger oder schwarzer Humor. Goldstein schafft es leider nicht, einen Mittelweg zu finden und so dümpeln Adam, Evelyn und ihre Begleiter in einer verschwurbelten Tragikomödie vor sich hin.
Das Ende wiederum ist dafür äußerst gelungen - sowohl in Bezug auf Dramatik als auch auf die äußeren Umstände. Erst hier zeigt Goldstein, was ihm wirklich wichtig zu sein scheint. Schade nur, dass sich mittlerweile nicht nur Evelyn und Adam sehr voneinander entfernt haben, sondern wahrscheinlich auch der Zuschauer vom Film.
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