Filmbewertung: | akzeptabel |
Starttermin: | 24.01.2019 |
Regisseur: | Steven Caple Jr. |
Schauspieler: | Michael B. Jordan, Sylvester Stallone, Tessa Thompson |
Entstehungszeitraum: | 2018 |
Land: | USA |
Freigabealter: | 12 |
Verleih: | Warner Bros. |
Laufzeit: | 130 Min. |
Was wäre also passender als ein Kampf der Söhne: Adonis Creed gegen Victor Drago (Florian Munteanu), der von seinem Vater Ivan trainiert wird. Rocky will Adonis für diesen Kampf aber nicht vorbereiten, weswegen der junge Champ auf eigene Faust handelt - und mit einem Gegner in den Ring steigt, dem er nicht gewachsen ist.
Wofür die originale "Rocky"-Reihe knapp zehn Jahre und vier Filme benötigt hat, wiederholt das Spin-off "Creed" leider locker mit zwei Filmen innerhalb von drei Jahren: die Transformation vom ernsthaften Sportlerdrama zum albern-trashigen Actionfilm. "Creed II" vermengt Versatzstücke des dritten und vierten Teils der "Rocky"-Saga.
Einerseits ist da das Element des Weltmeisters, der sich ungenügend auf einen Kampf vorbereitet und untergeht, andererseits dessen Rückkehr zur Spitze. Und dann ist da natürlich noch der Kampf gegen den Vatermörder beziehungsweise dessen Nachwuchs, der aus welchen Gründen auch immer in Russland stattfinden muss. Hätte nur noch gefehlt, dass Adonis in Sibirien trainiert. Das hat man sich gespart und wartet stattdessen mit einer Trainingseinheit auf, die in der Wüste angesiedelt ist. Sie ist exemplarisch dafür, wieso "Creed II" nicht funktioniert: Wenn schon eine Trainingsmontage mit schnellem Schnitt und guter Musik nicht mitreißt, wie soll das dann dem ganzen Film gelingen?
Zwei Filme in einem
Während die Leben von Adonis und Rocky im ersten Teil noch stark miteinander verwoben waren, wirken sie hier disparat. Es ist fast so, als würde man zwei Filmen gleichzeitig zusehen. Der eine erzählt von Adonis, der andere vom alten Boxer Rocky, der versucht, wieder in Kontakt mit seinem Sohn zu treten. Letzteres soll das dramatische Pendant zu Rockys Krebserkrankung im ersten "Creed"-Film sein, verpufft aber in einem lustlosen und gezwungen wirkenden Narrativ.
Der eigentliche Höhepunkt des Films ist das kurze Gespräch zwischen Rocky Balboa und Ivan Drago. Daraus hätte man mehr machen können. "Creed II" konzentriert sich stattdessen aber auf Malen-nach-Zahlen-Dramatik, die keinerlei Überraschung zulässt. Das gilt dann auch für den großen Schlusskampf, der nur wiederholt, was es seinerzeit bei "Rocky IV" schon zu sehen gab.
Dabei wäre es interessant gewesen, gerade das Leben der Dragos etwas genauer zu zeigen. Es wird nur gestreift, besitzt aber das weit größere dramatische Potenzial. Weil dies die Geschichte eines Verlierers ist, während die von Adonis und Rocky schon immer die von Gewinnern war. Dass dafür niemand anderes als Sylvester Stallone verantwortlich ist, zeigte sich schon in den 1980er-Jahren, als der Schauspieler auch als Autor die Geschicke seiner Figur lenkte. Das macht er nun immer noch, schafft es aber nicht, den Esprit und das Flair des ersten "Creed"-Films wiederaufleben zu lassen.
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