Filmbewertung: | enttäuschend |
Starttermin: | 31.01.2019 |
Regisseur: | Diederik Van Rooijen |
Schauspieler: | Shay Mitchell, Grey Damon, Kirby Johnson |
Entstehungszeitraum: | 2018 |
Land: | USA |
Freigabealter: | 16 |
Verleih: | 2019 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH |
Laufzeit: | 86 Min. |
Nach einem Zeitsprung von drei Monaten begegnet der Zuschauer der ehemaligen Polizistin Megan Reed (Shay Mitchell, zuletzt in der Netflix-Serie "You - Du wirst mich lieben" zu sehen), die nach einem fatalen Dienstversagen in eine gefährliche Suchtspirale geschlittert ist. Ihre Bekannte Lisa (Stana Katic) vermittelt der Gestrauchelten einen Job in der Pathologie eines Bostoner Krankenhauses, wo Megan die Nachtschicht übernehmen soll. Die Arbeit ist zwar ein wenig angsteinflößend, verläuft zunächst aber nach Plan - bis die Leiche der übel zugerichteten Hannah Grace eingeliefert wird. Nach einigen seltsamen Vorkommnissen beschleicht Megan der Verdacht, dass der Körper der Toten alles andere als leblos ist.
Gruselig geht anders
Was nach einer Mischung aus den hoch intensiven Schockern "Der Exorzist" und "Nightwatch - Nachtwache" klingt, entwickelt leider viel zu selten eine nervenzehrende, unheimliche Atmosphäre. Das Krankenhaus, der Hauptschauplatz des Films, verströmt mit seiner brutalen Betonarchitektur und seinen langen Fluren zwar gelegentliches Unbehagen. Richtig auszunutzen weiß der niederländische Regisseur Diederik Van Rooijen ("Daglicht") sein einsames nächtliches Setting jedoch nicht.
Schon früh operiert der Film mit eher uninspirierten Schockeffekten, die zu allem Überfluss in manchen Fällen auch noch weit im Voraus zu erahnen sind. Hier und da schleicht sich eine zumindest in Ansätzen gruselige Szene ein. Kenner des Horrorgenres dürften dafür angesichts des abgespulten Standardspuks allerdings bloß ein müdes Lächeln übrig haben.
Liebloser Malen-nach-Zahlen-Hokuspokus
Obwohl es sicher löblich ist, dass Drehbuchautor Brian Sieve (er war unter anderem an der TV-Serie "Scream" beteiligt) der Polizistin Megan eine Hintergrundgeschichte zugesteht, scheitert sein Versuch, ihr mehr psychologische Tiefe zu verleihen. Ihr berufliches Trauma und der Absturz in die Alkohol- und Tablettensucht wirken doch sehr aufgesetzt und werden noch dazu für ein Verwirrspiel genutzt, das beim Betrachter nicht verfangen will. Da Hannahs Besessenheit im Prolog deutlich zum Vorschein kommt, glaubt man später nicht eine Sekunde lang, dass die merkwürdigen Geschehnisse in der Leichenhalle auch Megans gepeinigtem Verstand entspringen könnten.
Krönung dieses Malen-nach-Zahlen-Hokuspokus ist ein reichlich lieblos abgewickeltes Finale, das einige willkürliche Erklärungen bemüht und eine Frage offen ausspricht, die das Publikum schon vorher umgetrieben haben dürfte: Warum verschont der böse Dämon die Hauptfigur bis zum Showdown, während er andere Krankenhausmitarbeiter ohne Vorwarnung massakriert? Erklären lässt sich dieser wundersame Umstand leider einzig und allein mit der Bequemlichkeit des Drehbuchs.
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