Filmbewertung: | akzeptabel |
Starttermin: | 28.03.2019 |
Regisseur: | David Lowery |
Schauspieler: | Robert Redford, Sissy Spacek, Casey Affleck |
Entstehungszeitraum: | 2018 |
Land: | USA |
Freigabealter: | 6 |
Verleih: | DCM |
Laufzeit: | 93 Min. |
Verbrechen, angedrohte Gewalt und Souveränität bei den Alten, Verzweiflung, Hilflosigkeit und fast schon Demut bei der Jugend: Das sind skurrile Kontraste für eine gelungene Komödie. Aber Robert Redford, der auch produziert hat, geht es hier weniger um den Spaß. Und auch Treue zu der authentischen Geschichte, die er aufgreift, interessiert ihn kaum. Der Altstar hatte in erster Linie eine Hommage an sich selbst im Sinn.
Er kann's nicht lassen
Der historische Forrest Tucker war ein pathologischer Bankräuber. Seine Gang im Rentneralter überfiel in den USA allein 1980 etwa 60 Banken. Immer wieder verhaftet, immer wieder ausgebrochen, ist der echte Tucker nach seiner letzten Verhaftung 1999 schließlich 2004 im Gefängnis gestorben - mit 84 Jahren.
Robert Redford übernimmt vor allem Tuckers Namen, seine Besessenheit und die frühen 1980er-Jahre als Handlungszeit. Dann geht der Film seine eigenen Wege. Ein Ablenkungsmanöver für die Polizei verschafft Tucker die Bekanntschaft der verwitweten Gestütsbesitzerin Jewel (Sissy Spacek). Irgendwann erzählt er ihr die Wahrheit über sich, aber sie glaubt ihm nicht. Unterdessen sorgen die Coups zusammen mit den Spießgesellen Waller (Tom Waits) und Teddy (Danny Glover) für eine verschärfte Fahndung nach Tucker. Tatsächlich ist ihm der junge Detective und Familienvater John Hunt (Casey Affleck) dicht auf den Fersen.
Fallstricke der Eitelkeit
"Wenn ich einen Stock über den Strand werfe, treffe ich drei von solchen Typen", soll ein Hollywood-Produzent einst gesagt haben, als Robert Redford Anfang der 1960er-Jahre in der Traumfabrik nach Angeboten suchte. Doch mit unbequem akzentuierten Rollen verschaffte Redford sich Respekt und hatte teilweise sensationellen Erfolg. Den Ritterschlag holte er sich in "Die Unbestechlichen" (1976) als Reporter, der durch die Watergate-Affäre über sich hinauswächst.
Im Alter aber stolpert Redford nun über die eigene Eitelkeit, will sich auf der Leinwand seiner Lebensleistung versichern, sich als Legende in seinen Echos erfassen. Autor und Regisseur David Lowery ("A Ghost Story") bietet mit "Ein Gauner & Gentleman" das perfekte Vehikel dafür. Vorspanngestaltung und Einleitungssatz sind aus "Zwei Banditen" (1968), Tuckers Gesten aus "Der Clou" (1973), Tuckers Ausbrüche aus alten Redford-Filmen zur stolzen Parade montiert ... Es bleibt kein Eigenleben mehr für diesen Film.
"Ein Gauner & Gentleman" solle sein letzter Job vor der Kamera werden, sagte Robert Redford im vergangenen Jahr, schob dann aber nach, man solle nie nie sagen. Es bleibst also noch Hoffnung, dass er sich mit einem besseren Film verabschieden wird.
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