"Benjamin Blümchen"
Filmbewertung: überzeugend
Starttermin: 01.08.2019
Regisseur: Tim Trachte
Schauspieler: Manuel Santos Gelke, Heike Makatsch, Friedrich von Thun, Uwe Ochsenknecht, Dieter Hallervorden
Entstehungszeitraum: 2019
Land: D
Freigabealter: 0
Verleih: Studiocanal
Laufzeit: 91 Min.
Auf 'ner schönen grünen Wiese ...
Seit über 40 Jahren erklingt das muntere "Töröö" des sprechenden Elefanten Benjamin Blümchen aus den Kinderzimmern der Republik. Zu Beginn hörten Benjamin-Fans seine spannenden Abenteuer noch über die guten alten Kassetten, 1989 startete dann mit der Folge "Das Zookonzert" eine eigene Trickfilmreihe, auf die auch einige Langfilme folgten.

Während die Hörspielreihe mit bereits 142 Folgen auch heute noch regelmäßig Groß und Klein begeistert, wurde es im TV seit den 2000er-Jahren ruhiger um den grauen Kinderstar - bis jetzt. Denn Benjamin wagt nun den großen Sprung auf die Kinoleinwand: In der Realverfilmung "Benjamin Blümchen" erleben der computeranimierte Dickhäuter und sein bester Freund Otto (Manuel Santos Gelke, "TKKG - Jede Legende hat ihren Anfang") ein spannendes und behutsam modernisiertes Abenteuer.

Wieder einmal steht der Neustädter Zoo, in dem Benjamin Blümchen wohnt, vor einem bekannten Problem: Das Geld fehlt. Das kann Zoodirektor Tierlieb (Friedrich von Thun) auch mit einer Tombola nicht ändern. Da taucht der Bürgermeister (Uwe Ochsenknecht) auf und setzt ihm Zora Zack (Heike Makatsch) vor die Nase. Sie soll den Zoo modernisieren und die Umbaumaßnahmen übernehmen.

Während Benjamin - unvoreingenommen und offen, wie er eben ist - dem Ganzen neugierig gegenübersteht, hat Otto so seine Zweifel. Geht hier alles mit rechten Dingen zu? Tatsächlich hat der Zehnjährige den richtigen Riecher: Zora Zack will den Zoo nämlich auf eine ganz andere Weise umbauen, als alle denken. Was für ein Glück, dass Benjamin und Otto gerade erst einen echten Geheimagenten (Dieter Hallervorden) kennengelernt haben ...

Moderne Nostalgie

Mit weiteren herrlichen Schauspielern wie Max von Thun, Liane Forestieri und Tim Oliver Schulz erschuf Regisseur Tim Trachte ("Die Vampirschwestern 3") eine Welt, die so eng an die bekannten Hörspiele und Trickfilme angelehnt ist, dass sofort alles vertraut wirkt. Auch die Handlung, die aus der Feder von Bettina Börgerding stammt, bleibt nah an den typischen Benjamin-Geschichten, kommt mit der Figur der Zora Zack aber auch in der heutigen Zeit an. Zoras Büro ist modern und fast schon futuristisch strukturiert, ihre Gehilfen gleiten mit den neuesten Fortbewegungsmitteln durch den Zoo, und auch das aktuelle Problem der Gentrifizierung wird angesprochen.

Doch es ist nicht alles modern: Besondere Nostalgie kommt auf, wenn Benjamin Blümchen spricht - denn tatsächlich synchronisiert ihn auch in seinem ersten Kinospielfilm Jürgen Kluckert, der dem berühmten Elefanten schon seit 1994 seine Stimme leiht. Und auch die Musik versetzt den Zuschauer zurück in die 80er-Jahre: Nicht nur der heute bekannte "Benjamin Blümchen"-Titelsong untermalt den Kinderfilm, sondern auch das alte Intro, das bis 1987 die Hörspiele einleitete: "Auf 'ner schönen grünen Wiese liegt ein großer grauer Berg, streckt die Beine in den Himmel, neben ihm, da steht ein Zwerg ..."

Bei so viel Nähe zum Original kann man auch über die nicht immer ganz zeitgemäßen Computereffekte hinwegsehen: Mit seinen animierten Artgenossen aus dem "König der Löwen" kann sich Benjamin Blümchen nicht messen, soll er aber auch gar nicht. Vielmehr ging es den Machern darum, den Look der alten TV-Serien wiederaufleben zu lassen. Entstanden ist "Benjamin Blümchen" fast gänzlich im Studio vor Greenscreens. Dadurch konnten die Macher Benjamins Zoo "wirklichkeitsgetreu" nachbilden - und somit eine Welt erschaffen, in der Benjamin Blümchen und sein Freund Otto wieder Groß und Klein begeistern können.

Von Sarah Kohlberger

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