Filmbewertung: | akzeptabel |
Starttermin: | 04.06.2020 |
Regisseur: | Kim Hagen Jansen |
Entstehungszeitraum: | 2019 |
Land: | DK |
Freigabealter: | 0 |
Verleih: | Splendid Film |
Laufzeit: | 80 Min. |
Leider sind dies alles genau die Eigenschaften, die "Mina und die Traumzauberer" so ganz und gar fehlen. Der dänische Animationsfilm bemüht sich inständig, das sperrige Thema Erziehung mit der luftigen Welt der Träume zu verbinden und wirkt am Ende vor allem eins: verkopft.
Titelfigur Mina lebt zu Beginn des Films mit ihrem Vater in einem alleinstehenden Haus etwas außerhalb der Stadt. Sie ist eigentlich ganz zufrieden, bis sie von der Ankündigung überrascht wird, dass Helena, die neue Freundin ihres Vaters, jetzt zusammen mit ihrer Tochter Jenny bei ihnen einziehen wird. Jenny ist eine ziemliche Zimtzicke, die keine Sekunde von ihrem Handy lassen mag und außerdem Minas Garderobe ganz und gar fürchterlich findet. Zu allem Überfluss bemächtigt sie sich auch noch Minas Bett. Kein Wunder, dass die in die zweite Reihe gedrängte Halbwüchsige schlecht schläft - und plötzlich auf die Kulissenwelt der Träume stößt.
Pädagogik-Unterricht, erstes Semester
Dort arbeitet ein wuseliges Völkchen tagtäglich an der Traumproduktion. Jeder Mensch hat seine eigene Bühne, auf der er sich in immer neuen Traumwelten austoben darf. Aber wehe, darin wird herumgepfuscht. Jede Änderung an den Drehbüchern kann schlimme Folgen für die Träumenden haben. Trotzdem versucht Mina, Jennys Träume in ihrem Sinne zu beeinflussen.
Natürlich geht am Ende alles gut aus, doch bis dahin müssen die Heranwachsenden eine ganze Reihe von Prüfungen bestehen. Im Traum wie in der wirklichen Welt. Gähn. Pädagogik-Unterricht, erstes Semester. Da muss die Handy-abhängige Jenny ständig eines Besseren belehrt werden, Mina erlebt den Alptraum der elterlichen Trennung noch mal, und in den Traumwelten wird unablässig Achterbahn gefahren - auch nicht gerade die spannendste Action.
Und ja, das liest sich nicht nur langweilig, das sieht auch so aus. Denn im Gegensatz zu den Animationsfilmen aus Hollywood fehlt es der dänischen Produktion so gut wie völlig an der Ausarbeitung des Hintergrunds. Alles spielt sich nur auf der Figurenebene ab, hinten ist so gut wie nichts zu sehen. Das beschäftigt das Auge kaum, und auch sprachlich zeigt sich "Mina und die Traumzauberer" leider wenig charmant. Hölzerne Dialoge, kaum einmal ein witziger Einfall, einzig die Konstellation braves Landei vs. coole Großstadtzicke bietet etwas Zündstoff. Letztlich sind es denn auch einzig diese gut gezeichneten, lebhaften Figuren, die den Animationsfilm vor einem völligen Reinfall bewahren.
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