"Schlag ins Gesicht": Hollywood vor Oscars in Rage

Darauf fiebert die Filmzunft das ganze Jahr hin: die Oscars. Doch dieses Jahr steht die Verleihung des wichtigsten Filmpreises der Welt unter keinem guten Stern. Nachdem es erstmals seit 1989 keinen Moderator für die Gala geben wird, fährt nun ein weiterer Aufschrei durch Hollywood. Denn bei der Verleihung der Goldjungen am 24. Februar werden die Auszeichnungen in vier Kategorien nicht mehr live im TV gezeigt. Betroffen sind die Sparten "Beste Kamera", "Bester Schnitt", "Bester Kurzfilm" und "Bestes Make-Up und Hairstyling". Stattdessen läuft Werbung, um die Sendung auf drei Stunden zu straffen.

Gegenüber dem "Hollywood Reporter" versicherte der Präsident der Academy of Motion Picture Arts and Sciences, John Bailey, dass die in diesem Jahr weggekürzten Kategorien im nächsten Jahr aber gezeigt würden. Dafür wären im nächsten Jahr nach dem Rotationsprinzip andere Kategorien von dem Wegfall betroffen. Immerhin: Via Live-Stream sind auch die Prämierungen der betroffenen Kategorien zu sehen.

"Ein Schlag ins Gesicht"

In den Sozialen Medien übten zahlreiche Filmschaffende scharfe Kritik an der Entscheidung. Regisseur Alfonso Cuarón, mehrfach nominiert für den Film "Roma", machte seinem Ärger auf Twitter Luft. Er schrieb: "In der Geschichte des Kinos haben Meisterstücke ohne Ton, ohne Farbe, ohne Handlung, ohne Schauspieler und ohne Musik existiert. Aber es hat kein einziger Film ohne Kameraarbeit und Schnitt existiert."

Auch Oscar-Gewinner Guillermo del Toro kritisierte die Änderung und bezeichnete die Kameraarbeit als "das Herzstück unseres Handwerkes". Der Indie-Regisseur Drake Doremus ging in seiner Kritik sogar noch einen Schritt weiter und rief zum Boykott der diesjährigen Verleihung auf. Deutlich wurde auch Rachael Stanley, die Vorsitzende der Costumes Designer Guild. Es würdige die Arbeit der Nominierten herab, dass ihre Auszeichnung während der Werbepause stattfinde. "Es ist ein weiterer Schlag ins Gesicht", wütete sie.

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