Oberbürgermeisterwahl: Hollywood-Stars appellieren an Görlitzer

Sächsische Lokalpolitik ist zum Gesprächsthema in Hollywood geworden. Nachdem der AfD-Kandidat Sebastian Wippel Ende Mai die meisten Stimmen im ersten Wahlgang der Görlitzer Oberbürgermeisterwahl erhalten hatte, bekamen die Bewohner der ostsächsischen Stadt jüngst Post von prominenten Absendern: In einem offenen Brief appellieren unter anderem Regisseur Stephen Daldry, Daniel Brühl, Marius Müller-Westernhagen und "Game of Thrones"-Star Tom Wlaschiha an die Görlitzer, im zweiten Wahlgang am 16. Juni und den Landtagswahlen im September "weise" zu wählen.

"Gebt Euch nicht Hass und Feindseligkeit, Zwietracht und Ausgrenzung hin. Gebt nicht auf, wenn Dinge schief laufen! Verratet nicht Eure Überzeugungen, sobald jemand behauptet, er könne die Probleme für Euch lösen! Lasst niemanden Euch im Weg stehen, der die Möglichkeiten der Zukunft einschränkt, Eure Freiheiten einengt und Euch darstellt, wie Ihr nicht seid", heißt es in dem Schreiben, das inzwischen von 33 Prominenten unterzeichnet wurde.

Sollte AfD-Kandidat Wippel tatsächlich Bürgermeister werden, werde das von "Intelektuellen weltweit wahrgenommen", sorgt sich der Initiator des Briefs, Michael Simon de Normier im "Sachsenspiegel". De Normier war Mit-Produzent der internationalen Produktion "Der Vorleser", die 2008 auch in Görlitz gedreht wurde. Auch für die Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds", Wes Andersons "Grand Budapest Hotel" und George Clooneys "The Monuments Men" hielt "Görliwood" als Kulisse her.

So reagierte die AfD

Während AfD-Oberbürgermeisterkandidat Sebastian Wippel versicherte, Görlitz würde auch unter seiner Leitung eine weltoffene Stadt bleiben, verbittet sich sein Parteikollege Tino Chrupalla, der für den Wahlkreis Görlitz 2017 in den Bundestag gewählt wurde, die "Bevormundung" aus Hollywood.

Michael Simon de Normier hält dagegen: "Das ist keine parteipolitische Wahlempfehlung", versichert der Produzent dem MDR. "Der liebevolle Brief ist ein herzlicher Gruß an Görlitz als Teil der freien Meinungsäußerung. Ein Gruß ohne Hass, Ausgrenzung und Stigmatisierung, der den Menschen mit auf den Weg geben will, weise zu wählen, wie wir geschrieben haben. Wir machen niemandem Vorschriften. Die Wahl ist ganz klar die Souveränität der Görlitzerinnen und Görlitzer."

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