Das müssen Sie über den deutschen Oscar-Kandidaten wissen

And the Oscar goes to ... Germany? Das anspruchsvolle Drama "Systemsprenger" soll den wichtigsten Filmpreis der Welt im kommenden Jahr nach Deutschland holen. Wir verraten Ihnen, was Sie über den Film wissen müssen.

Worum geht's in "Systemsprenger"?

Die neunjährige Benni hat eine wahre Odyssee hinter sich. Sie lebte in einer Pflegefamilie, einer Wohngruppe, besuchte eine Sonderschule. Aber nirgends hielt sie es lange aus, immer wieder wurde sie rausgeworfen. Ihr großer Traum: ein Leben bei ihrer Mutter. Doch dazu muss Benni erst mal ihre Aggressionen in Griff kriegen. Helfen soll ihr dabei der Anti-Gewalttrainer Micha.

Wer spielt die Hauptrollen in "Systemsprenger"?

Die neunjährige Benni wird von der Jungschauspielerin Helena Zengel verkörpert, die 2008 in Berlin geboren wurde. Helena stand schon häufiger vor der Kamera - etwa für "Die Tochter" (2018) oder die Fernsehfilme "Die Spezialisten - Dieser Weg" und "Spreewaldkrimi - Mörderische Hitze". Albrecht Schuch spielt den Anti-Gewalttrainer Micha. Der jüngere Bruder von Karoline Schuch gilt als einer der wichtigsten Nachwuchsstars des Landes: Beim deutschen Fernsehpreis wurde er jüngst als bester Schauspieler ausgezeichnet, außerdem erhielt er in diesem Jahr die Goldene Kamera.

Was ist eigentlich ein Systemsprenger?

Unter einem Systemsprenger versteht die Sozialwissenschaft eine Person, die nicht oder nur sehr schwer in die Maßnahmen der Kinder- und Jugend- oder Behindertenhilfe integriert werden kann. Gründe dafür können Verhaltensauffälligkeiten sein, etwa unkontrollierte Aggressionen wie im Film bei Benni.

Was sagt die Regisseurin zur Chance auf den Oscar?

"Wir fühlen uns geehrt und sind dankbar, dass 'Systemsprenger' als deutscher Beitrag ins Oscar-Rennen geht", lässt sich Regisseurin Nora Fingscheidt zitieren. "Nach dem Silbernen Bär ist unser Film gerade auf einer weltweisen Festivalreise. Die überwältigenden Reaktionen des Publikums zeigen: Kino kann einen Dialog zwischen Kulturen herstellen, weil es ums Menschsein geht."

Warum wurde ausgerechnet dieser Film ausgewählt?

"Nora Fingscheidt versammelt und inszeniert außerordentliche Talente, schafft Beklemmung, Nähe und Authentizität für eine Geschichte, die im Wechsel wütend, traurig und hoffnungsvoll stimmt", erklärt die neunköpfige Jury mit Jurysprecher Frédéric Jaeger vom Verband der Deutschen Filmkritik ihre Wahl. "Der Film ist ein Erlebnis, das wir den Academy-Mitgliedern sehr gerne empfehlen."

Wann kommt der Film in die deutschen Kinos?

"Systemsprenger" startet am 19. September in den deutschen Kinos.

Was passiert als nächstes?

Verliehen werden die Oscars am 9. Februar 2020. Noch ist völlig offen, ob "Systemsprenger" dabei wirklich ins Rennen geht um den Oscar für den besten fremdsprachigen Film. Denn zunächst muss die Academy den Film erst nominieren - zusammem mit vier weiteren Beiträgen aus aller Welt. Das geschieht im Januar kommenden Jahres. Möglich, aber unwahrscheinlich, ist es, dass "Systemsprenger" auch in einer weiteren Kategorie nominiert wird, etwa für die beste Kamera. So geschehen beim letzten deutschen Oscar-Kandidaten "Werk ohne Autor".

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