Trauer um Filmlegende Sonja Ziemann

Sonja Ziemann, einer der größten Stars des deutschen Heimatfilms der 50er-Jahre, ist tot. Wie erst heute bekannt wurde, verstarb die Schauspielerin bereits am Montag im Alter von 94 Jahren. Sonja Ziemann, 1926 im brandenburgischen Eichwalde geboren, wurde in der Nachkriegszeit mit Filmen wie "Schwarzwaldmädel" und "Grün ist die Heide" zu einem der beliebtesten Gesichter des deutschen Kinos.

Nach einem Tanzstudium und ersten Auftritten als Ballerina begann Ziemann in den 40-ern eine Ausbildung an der Ufa-Schauspielschule. Es folgten erste Rollen während des Zweiten Weltkriegs, ihren Durchbruch als Schauspielerin feierte sie aber erst im Jahr 1950: Rund 15 Millionen Kinobesucher verfolgten, wie sich die von Ziemann gespielte Bärbele in der Operettenverfilmung "Schwarzwaldmädel" in den Maler Hans verliebt. Der Film war nicht nur der Durchbruch für Ziemann, sondern auch ihr erster Auftritt an der Seite von Rudolf Prack - gemeinsam verkörperten sie das Ideal der 50er-Jahre: ein glückliches Paar inmitten einer meist unberührten Natur.

"Mir sind diese Filme nicht peinlich"

"Grün ist die Heide" avancierte ein Jahr später mit seinem typischen 50er-Jahre-Thema und den dazugehörigen Stars zum Prototyp des deutschen Heimatfilms. Ziemann spielte ein junges Mädchen, dessen von Prack verkörperter Geliebter ihren Vater der Wilderei verdächtigt. Fortan war Ziemann lange Zeit auf die immer gleichen Rollen gebucht. "Mir sind diese Filme nicht peinlich", sagte Ziemann Jahre später über die heute angestaubt wirkenden Kinoerfolge. "Sie machten mir Spaß. Die Zeiten waren eben völlig anders als heute."

Erst Ende der 50-er konnte Sonja Ziemann ihr Image abschütteln; sie stand nun etwa für das Sozialdrama "Der achte Wochentag" und den Kriegsfilm "Hunde, wollt ihr ewig leben" (beide 1958) vor der Kamera. Nach einigen kleineren Rollen internationalen Produktionen ("Die Brücke von Remagen", 1969) wurde es in den 70-ern still um Sonja Ziemann, auch wenn sie immer wieder auch auf der Theaterbühne stand. Zuletzt lebte sie in einem Münchner Seniorenstift - ihre drei Ehemänner waren lange vor ihr verstorben.

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