Roland Emmerich: Die Realität hat ihm "die Lust am Zerstören" genommen

Kein Hollywood-Regisseur kann Mutter Erde derart effektvoll zerstören wie Roland Emmerich. Das hat der Mann aus Stuttgart mit Filmen wie "The Day After Tomorrow" und "2012" eindrucksvoll bewiesen. In seinem neuesten Blockbuster "Moonfall" (Kinostart: 3. Februar) verkörpert Oscar-Preisträgerin Halle Berry eine NASA-Astronautin, die zusammen mit einem Wissenschaftler (Josh Gad) eine Kollision des aus seiner Umlaufbahn geratenen Mondes mit der Erde verhindern soll. Allerdings handelt es sich nicht um eine Naturkatastrophe - tief im Inneren des Mondes haust etwas.

Dass "Moonfall" kein klassischer Katastrophenfilm ist, hängt laut Emmerich auch mit der Corona-Krise und dem Klimawandel zusammen. Wie der 66-Jährige im Interview in der aktuellen "Playboy"-Februar-Ausgabe verriet, habe ihm die Realität "schon ein bisschen die Lust am Zerstören" geraubt. "Da sinkt ein bisschen von New York in Schutt und Asche, ansonsten konzentriere ich mich mehr auf den Mond. Wenn ich eine Fortsetzung dazu drehen sollte, wird die auch stärker auf dem Mond spielen als auf der Erde."

"Damit stehen wir alle auf der Abschussliste"

Im Interview zeichnete der Filmemacher ein ähnlich düsteres Bild der Zukunft wie in seinen Actionstreifen: "Momentan gibt es noch viele Leute, die den Klimawandel leugnen." Spätestens "in 10, 15, 20 Jahren" werde die Lage jedoch bereits so dramatisch sein, dass niemand mehr die Erderwärmung bestreiten könne. "Die Menschen werden also erst aufwachen, wenn es zu spät ist, denn du kannst das Klima ja nicht einfach so umdrehen." Das pessimistische Fazit Emmerichs: "Damit stehen wir alle sozusagen auf der Abschussliste."

Die möglichen Folgen des Klimawandels zu verfilmen, ziehe er durchaus in Betracht. "Ich habe schon die Idee, vielleicht noch einmal einen Film zu drehen, in dem es nur darum geht, dass die Leute aus Afrika und Asien nach Amerika fliehen müssen", erklärte Emmerich. "Denn das sind die am meisten betroffenen Gegenden. Und dann reden wir nicht von zwei, drei Millionen Flüchtlingen, sondern von 200, 300, 500 Millionen."

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