Quentin Tarantino kritisiert Marvel - das MCU hält dagegen

Trotz riesigen Erfolgs und riesiger Fangemeinde: Marvel-Filme kommen natürlich nicht bei jedem gut an. Offenbar auch nicht bei Starregisseur Quentin Tarantino, der kürzlich die Erfahrung machen musste, dass selbst leise Kritik am MCU ordentlich Gegenwind hervorruft. Tarantino äußerte sich im Gespräch mit Tom Segura für seinen Podcast "2 Bears 1 Cave" über die Superheldenfilme. "Ich hasse sie nicht. Aber ich liebe sie nicht", so das Urteil des populären Filmemachers, der als Kind selbst "wie verrückt" Marvel-Comics gesammelt habe.

"Wenn diese Filme herauskämen, wenn ich in meinen Zwanzigern wäre, wäre ich verdammt glücklich und würde sie total lieben", gestand Tarantino ein. Nun sei er fast 60 und dementsprechend nicht mehr so euphorisch. Sein "einziger Kritikpunkt" sei es, dass es "die einzigen Filme" zu sein scheinen, die aktuell entstehen würden. "Es ist einfach die Tatsache, dass sie diese Ära der Filme im Moment komplett repräsentieren. Da ist nicht wirklich viel Platz für etwas anderes." Es sei einfach ein "Problem der Repräsentation".

Der größere Aufreger: "Ein Teil der Marvelisierung Hollywoods besteht darin, dass man all diese Schauspieler hat, die berühmt geworden sind und diese Figuren spielen", fügte Tarantino an. "Aber sie sind keine Filmstars. oder? Captain America ist der Star. Thor ist der Star." Es seien nicht die Schauspieler, sondern die Franchise-Figuren, die zum Star würden. Früher hätte man eine Sandra Bullock nach "Speed" gerne noch in anderen Rollen gesehen, im Falle der MCU-Schauspielerinnen und -Schauspieler sah Tarantino das etwas anders.

Torwächter zum Filmstar?

Auf Twitter reagierten Repräsentanten des MCU verschnupft auf Tarantinos Aussagen. Simu Liu, der im Marvel-Universum Shang-Chi verkörpert ("Shang-Chi and the Legend of the Ten Rings"), schrieb auf dem Kurznachrichtendienst: "Wenn Tarantino und Scorsese die einzigen Torwächter zum Filmstar wären, hätte ich nie die Möglichkeit gehabt, in einem 400 Millionen Dollar teuren Film die Hauptrolle zu spielen." Vor Tarantino hatte sich mit Martin Scorsese ein weiterer großer Filmemacher kritisch zu Marvel geäußert.

Er habe Ehrfurcht vor ihrem filmischen Genie, sie hätten jedoch nicht das Recht, auf ihn oder andere zu zeigen. Zudem sei er "stolz darauf, mit einem Studio zusammenzuarbeiten, das sich nachhaltig für mehr Vielfalt auf der Leinwand einsetzt" und Helden erschaffe, die Menschen aus allen Bevölkerungsgruppen stärken und inspirieren. "Ich habe das 'Goldene Zeitalter' auch geliebt, aber es war verdammt weiß."

Auch der Schöpfer von "Deadpool", Rob Liefeld, hat eine Meinung zu Tarantinos Aussagen: Er retweetete einen Artikel zu den Kommentaren des Regisseurs und bezeichnete sie - höchstwahrscheinlich ironisch - als "die heißesten Hot Takes".

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