Die Verführten
Filmbewertung: überzeugend
Starttermin: 29.06.2017
Regisseur: Sofia Coppola
Schauspieler: Colin Farrell, Nicole Kidman, Kirsten Dunst
Entstehungszeitraum: 2017
Land: USA
Freigabealter: 12
Verleih: Universal
Laufzeit: 93 Min.
Sieben gute Gründe, sich auf das Filmfest München zu freuen
Charly Hübner an der Isar treffen? Bryan Cranston auf dem roten Teppich sehen? Mit Regisseuren über ihren aktuellen Film diskutieren? Alles gut möglich, wenn man zwischen Donnerstag, 22. Juni, und Samstag, 1. Juli, mal in München vorbeischaut. Dort lässt das Filmfest München nämlich mal wieder das Herz der Filmfans höher schlagen. Worauf man sich in diesem Jahr besonders freuen darf? Wir verraten es!

1. "Breaking Bad"-Star Bryan Cranston

Ein fantastischer Schauspieler war Bryan Cranston schon immer - und dank "Breaking Bad" ist das nun auch weltweit bekannt. Völlig verdient erhält der 61-Jährige auf dem Filmfilm München nun den CineMerit Award für seine Verdienste um die Filmkunst. Sowohl die Tickets für die Preisverleihung am Freitag, 23. Juni, bei der auch Cranstons neuester Film "Wakefield" gezeigt wird, als auch für die öffentliche Fragerunde am Tag darauf sind schon fast vergriffen. Doch für die meisten Filme und Serien, die ihm zu Ehren auf dem Festival gezeigt werden, sind durchaus noch welche zu haben.

2. Côte-d'Isar-Feeling

Zugegeben: Von den großen Abräumern der vorangegangenen Filmfestspiele von Cannes sind in diesem Jahr auffällig wenige im Münchner Programm gelandet: Nach dem Gewinner der Goldenen Palme ("The Square"), dem diesjährigen Jury-Liebling ("120 battements par minute") oder den Filmen mit den besten Darstellern (Diane Kruger, "Aus dem Nichts", und Joaquin Phoenix, "You Were Never Really Here") sucht man vergeblich. Tatsächlich jedoch ist die Münchner Cannes-Quote in diesem Jahr erstaunlich hoch - allein um den Arri/Osram-Award konkurrieren in der Cinemasters-Reihe neun Filmemacher, die im Mai schon an der Croisette vorstellig wurden. Darunter: Michael Hanekes "Happy End", Sofia Coppolas "Die Verführten", Andrei Swjaginzews "Loveless" sowie der diesjährige Münchner Eröffnungsfilm "Un beau soleil intérieur" von Claire Denis. So herrscht am Isarufer für eineinhalb Wochen nicht nur aufgrund der hochsommerlichen Temperaturen Côte-d'Azur-Feeling.

3. Die Coppolas

Apropos Cannes: Dort wurde in diesem Jahr seit langer, langer Zeit mal wieder eine Frau mit dem Regiepreis ausgezeichnet. Die Rede ist natürlich von Sofia Coppola, der in München prompt eine Retrospektive gewidmet wird - von ihrem gefeierten Erstling "The Virgin Suicides" über ihren Drehbuchoscar-Gewinner "Lost in Translation" bis hin zum Cannes-Darling "Die Verführten". Letzterer erhält am Montag, 26. Juni, eine Galavorstellung in Anwesenheit der Regisseurin, die zuvor noch im Rahmen der kostenlosen "Filmmakers Live"-Reihe über ihr Leben und ihr Schaffen spricht. Wie im Fall von Bryan Cranston gilt auch hier: nur noch Restkarten erhältlich. Wer von der Tochter der Regielegende Francis Ford Coppola und Cousine der Schauspieler Nicolas Cage und Jason Schwartzman jedoch vorrangig wissen möchte, ob es bei Familientreffen auch um andere Dinge als Filme geht, kann seine Frage jedoch auch an anderer Stelle loswerden: Bei Sofia Coppolas Mutter Eleanor nämlich, die am Dienstag, 27. Juni, ihren eigenen Film "Paris kann warten" vorstellt.

4. Bud Spencer

Als vor ziemlich genau einem Jahr Bud Spencer im Alter von 86 Jahren starb, war vor allem in Deutschland die Trauer groß: Bis heute ist "Vier Fäuste für ein Halleluja" einer hierzulande erfolgreichsten Filme überhaupt, dutzende weitere Haudrauf-Streifen des italienischen Schwergewichts laufen bei einigen Fernsehsendern gefühlt in Dauerschleife. Dadurch wurden Bud Spencer und sein langjähriger Filmpartner Terence Hill gleich für mehrere Generationen zu Jugendhelden - auch für Filmemacher Karl-Martin Pold und die zwei Überfans, die sich in seinem Dokumentarfilm "Sie nannten ihn Spencer" auf den Weg zu ihrem Idol machten. Zur Weltpremiere am Freitag, 23. Juni, wurden nicht nur die Mitglieder des Bud Spencer Heart Chor eingeladen, sondern auch "Überraschungsgäste aus dem Spencerversum".

5. Deutsche Tugenden

Natürlich besteht der größte Reiz eines internationalen Filmfestivals darin, Produktionen aus Ländern kennenzulernen, mit dessen Seh- und Inszenierungsgewohnheiten man nicht so vertraut ist. Wozu man beim Filmfest München mit Beiträgen aus Ländern wie Ägypten ("The Preacher"), Kuba ("Santa Y Andrés) und Bhutan ("Hema Hema: Sing Me A Song While I Wait") auch in diesem Jahr vielfach Gelegenheit bekommt. Doch auch die deutsche Kino-, Fernseh- und Serienlandschaft lässt sich zwischen Gasteig und Münchner Freiheit neu entdecken. Von der Sven-Regner-Verfilmung "Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmid" bis hin zum sechsstündigen Serienthriller-Marathon "Das Verschwinden" - Highlightformate gibt es auch ohne Untertitel.

6. Das heimliche Musikfestival

Wo Filmfest draufsteht, in diesem Jahr ziemlich viel Musik drin - allein schon aufgrund des Mottos, unter dem die traditionelle Open-Air-Reihe diesmal steht: Unter dem Dachbegriff "Loud & Famous" wird an jedem Filmfestabend, 22 Uhr, ein Konzertfilm auf der großen Leinwand im Innenhof des Gasteigs gezeigt. Von Bob Marley über die Talking Heads bis zu David Bowie reicht das Angebot, aus dem Filmfestbesucher kostenlos wählen können. Doch nicht nur unter freiem Himmel, auch in den Kinosälen spielt die Musik: Mit "A Fábrica de Nada" geht ein Musical ins Rennen um den Cinevision Award, ein weiteres läuft mit "Linie 1" im Rahmen der Reinhard-Hauff-Hommage. Und während "Immer noch jung" in der Reihe "Spotlight" die Geschichte der Killerpilze dokumentiert, begleitet "American Valhalla" in der gleichen Sektion die Kolloboration der Rockstars Iggy Pop und Josh Homme. Psst: Am Montag, 26. Juni, wird der Queen-of-the-Stone-Age-Frontmann höchstpersönlich beim Screening und der anschließenden Fragerunde vorbeischauen.

7. Der verrückte alte Rockstar aus "Tatsächlich ... Liebe" ...

... der selbstverständlich viel mehr ist als der verrückte alte Rockstar aus "Tatsächlich ... Liebe". Immerhin blickt Bill Nighy auf eine 40-jährige Karriere zurück, die durch den Episodenfilm von 2003 nur noch mal so richtig in Schwung kam. Seither spielte der Brite unter anderem in der "Harry Potter"-, "Underworld"- und "Fluch der Karibik"-Reihe, "Per Anhalter durch die Galaxis" oder "The Best Exotic Marigold Hotel". Auf dem Filmfest ist der 67-Jährige, um am 1. Juli den Abschlussfilm "Ihre beste Stunde" vorzustellen und sich davor vom Münchner Publikum löchern zu lassen. Und dafür gibt es ausnahmsweise sogar noch Karten ...

Von Annekatrin Liebisch

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