Zwischen Leben und Tod: Das sind die Heimkino-Highlights der Woche
Das Schöne an den Animationsfilmen aus dem Hause Pixar ist ja, dass sie für jeden etwas bieten. Und dass sie kindgerechten Humor mit tiefgründigen Botschaften verbinden, die auch ältere Zuschauer verzaubern. Ein bisschen anders ist es nun mit "Soul": Der Film, der aufgrund der Corona-Pandemie nicht in die Kinos kam, sondern Weihnachten zum Streamingdienst Disney+ gekommen ist, ist das bislang vielleicht erwachsenste Werk von Pixar. Nicht nur, weil die Hauptfigur ein Jazz-Liebhaber ist - nicht unbedingt die Art von Musik, die Kinder begeistert. Auch das Thema - der Tod - wird in "Soul" mit einer für einen Familienfilm ungewohnten Tiefgründigkeit angegangen. Herausgekommen ist ein Meisterwerk, wie es Pixar seit "Coco" - ebenfalls ein Film über das Sterben - nicht mehr gelungen ist. Nun erscheint "Soul" ebenso wie "The 800" und "Infamous" auf DVD und Blu-ray.

"Soul" (VÖ: 22. April)

Der Musiklehrer Joe Gardner kann sein Glück nicht fassen: Die gefeierte Jazz-Saxofonistin Dorothea Williams will ihn in ihrer Band! Schon am Abend soll er mit ihr auf der Bühne stehen. Doch nach einer gemeinsamen Probe geschieht es: Joe stürzt in einen Gullyschacht und ist tot. Was bleibt, ist seine Seele in einem wunderbar surreal gezeichnetem Jenseits. Natürlich möchte Joe hier nicht bleiben und sucht gemeinsam mit der hoffnungslosen Seele Nummer 22 einen Weg zurück auf die Erde. Doch das ist gar nicht so leicht ... "Soul" ist derart bezaubernd, dass man darüber eines beinahe übersieht: Der Film von Pete Docter, der als Autor und Regisseur hinter Animationserfolgen wie "Toy Story" und "Alles steht Kopf" steckt, ist der erste aus dem Hause Pixar mit einer afroamerikanischen Hauptfigur.

Preis DVD: circa 15 Euro

USA, 2020, Regie: Pete Docter, Laufzeit: 96 Minuten

"The 800" (VÖ: 22. April)

Das Drama "The 800" von Regisseur Guan Hu erzählt eine Episode aus der Schlacht um Shanghai. Japan hatte schon mehrere Jahre zuvor Nordostchina besetzt und war in Richtung Süden vormarschiert. Teile von Shanghai waren damals ausländisches Territorium. Nur einen Steinwurf entfernt von diesem schicken Teil der Stadt stand ein Warenhaus, um das im Dezember 1937 eine erbitterte Schlacht zwischen übermächtigen japanischen Truppen und ein paar Hundert chinesischen Soldaten entbrannte. In düsteren, teils sehr brutalen Bildern erzählt "The 800", der weltweit erfolgreichste Film des Jahres 2020, davon. Das zweieinhalbstündige Werk ist visuell zwar durchaus beeindruckend, inhaltlich aber über weite Teile enttäuschend bis ärgerlich, was nicht zuletzt an dem Hurra-Patriotismus liegt, den man in den meisten US-Kriegsfilmen längst überwunden hat.

Preis DVD: circa zwölf Euro

CHN, 2020, Regie: Guan Hu, Laufzeit: 143 Minuten

"Infamous" (VÖ: 16. April)

Arielle (Bella Thorne) hat genug von ihrem öden Kleinstadtleben. Alles, wonach sie sich sehnt, ist ein Leben voller Ruhm und Anerkennung. Glücklicherweise lernt sie eines Tages den auf Bewährung entlassenen Kleinkriminelle Dean (Jake Manley) kennen. Schon bald entwickelt sich zwischen den beiden eine gefährliche Beziehung: Gemeinsam rauben sie Tankstellen und kleinere Läden aus und stellen Videos von ihren Taten ins Internet. Doch mit der Zahl ihrer Follower wächst auch der Zweifel in Arielle und Dean angesichts dessen, was sie da gerade tun. Mit seinem Film "Infamous" erzählt Regisseur und Drehbuchautor Joshua Caldwell in gewisser Weise die Geschichte eines modernen Gangsterpärchens à la Bonnie und Clyde.

Preis DVD: circa 13 Euro

USA, 2020, Regie: Joshua Caldwell, Laufzeit: 96 Minuten

Von teleschau

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