Ein ungewöhnlicher Einsatz: Das sind die Kino-Highlights der Woche
Zehn Jahre ist es her, dass Omar Sy seinen filmischen Durchbruch feierte: In der Komödie "Ziemlich beste Freunde" (2011) von Olivier Nakache und Éric Toledano (Buch und Regie) spielte der Franzose mit senegalesischen Wurzeln einen kleinkriminellen Rüpel, der sich nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis plötzlich um einen querschnittsgelähmten, reichen Snob (gespielt von François Cluzet) kümmern sollte. Das ungleiche Duo begeisterte die Massen: 20 Millionen Franzosen sahen das erfrischende Buddy-Movie auf der Leinwand. In Deutschland waren es mehr als zehn Millionen.

Beflügelt von dem großen Erfolg war der sympathische inzwischen 43-jährige Sy seither in vielen Filmen zu sehen: Er spielte an der Seite von Tom Hanks ("Inferno", 2016) und Hugh Jackman ("X-Men: Zukunft ist Vergangenheit", 2014). Mit "Lupin" verkörperte er zudem den Titelhelden in der erfolgreichsten Netflix-Serie aus dem ersten Quartal 2021. Ob sein jüngster Film an diesen Erfolg anknüpfen kann? "Bis an die Grenze" ist eines der Kino-Highlights der Woche - zusammen mit dem Kinderfilm "Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee" und der schwarzhumorigen Komödie "Nö".

Bis an die Grenze

Ist es moralisch vertretbar, einen illegalen Einwanderer abzuschieben, obwohl ihm dort der sichere Tod droht? Diese nicht immer leicht zu beantwortende Frage steht im Zentrum von "Bis an die Grenze", einem Drama der preisgekrönten Regisseurin und Drehbuchautorin Anne Fontaine und ihrer Co-Autorin Claire Barré. Basierend auf dem Roman "Die Polizisten" (2016) von Hugo Boris erzählen die beiden Frauen die Geschichte dreier Polizisten: Aristide (Omar Sy, "Ziemlich beste Freunde"), Érik (Grégory Gadebois, "Ein Dorf zieht blank") und Virginie (Virginie Efira, "Ein Becken voller Männer") sollen einen tadschikischen Asylbewerber vom Abschiebezentrum zum Flughafen bringen. Doch auf der Autofahrt kommen ihnen Zweifel, den das Schicksal eines Mannes liegt plötzlich in ihren Händen.

"Ich wollte an ihrer (gemeint sind die Polizisten, Anm. d. Red.) Gewissensprüfung teilhaben und das Publikum konfrontieren", erklärt Anne Fontaine die Beweggründe für den Film: "Wie würde ich an ihrer Stelle reagieren, wenn der Befehl käme, einen Asylsuchenden in sein Land zurückzuschicken?" Daher entschied sie sich für eine bewusste Dreiteilung der Handlung: Gezeigt wird ein einziger Tag aus unterschiedlichen Blickwinkeln.

Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee

Seit über 20 Jahren sind "Die Pfefferkörner" ein Vorbild für alle Nachwuchsdetektive: In ihren über 200 Fernsehfolgen haben die Kinder in bislang elf Generationen zahlreichen Gangstern und Verbrecherinnen das Handwerk gelegt. Immer wieder nahmen sie dabei auch Umweltsünder ins Visier. So auch in "Die Pfefferkörner und der Schatz der Tiefsee" (Regie: Christian Theede, Buch: Dirk Ahner), dem zweiten Kinoabenteuer der Jungermittler.

Die Meeresbiologin Jaswinder (Meriam Abbas) forscht in Nordirland nach einer Methode, die Weltmeere weitestgehend plastikfrei zu halten. Dass sie sich mit ihrem Vorhaben nicht nur Freunde macht, liegt auf der Hand. Vor allem Fleckmann (Heino Ferch), ein Unternehmer, der mit illegaler Müllentsorgung viel Geld verdient, hat Jaswinder auf dem Kieker. Als die Biologin plötzlich verschwindet, schrillen bei ihrem Sohn Tarun (Caspar Fischer-Ortmann) die Alarmglocken. Gemeinsam mit seiner Freundin Alice (Emilia Flint), den Geschwistern Jonny (Leander Pütz) und Clarissa (Charlotte Martz) sowie einer Bande Fischerkindern setzt Tarun alles daran, Jaswinder zu befreien und die Zukunft der Meere zu schützen.

"'Nö' ist ein Film über die Liebe, über unsere Jagd nach ihr und unser Unvermögen, sie zu leben, wenn sie mal da ist. ", sagt Dietrich Brüggemann (Buch, Regie). Es sei ein Film über "die Generation um die dreißig, die Vieles hat, Vieles versucht und oft still scheitert". "Es ist aber auch ein Film über das, was das Kino besonders gut kann: Seelenzustände ausleuchten, die jenseits des Sichtbaren liegen, die aber nicht weniger real und ausschlaggebend für unseren Lebensweg sind."

Konkret geht es in der Komödie, die Brüggemann abermals zusammen mit seiner Schwester Anna Brüggemann schrieb, um ein Paar: Dina (Anna Brüggemann) ist Schauspielerin und glücklich mit dem Arzt Michael (Alexander Khuon) liiert. Doch irgendwann kommt der Punkt, an dem Michael beginnt, die Verbindung infrage zu stellen. Was darauf folgt, zeigt "Nö" in 15 Situationen über sieben Jahre hinweg. Weitere Rollen in dem schwarzhumorigen Film spielen unter anderem Isolde Barth, Hanns Zischler und Petra Schmidt-Schaller.

Von teleschau

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