Ein filmisches Denkmal für Elvis Presley: Das sind die Heimkino-Highlights der Woche
Wenn im Radio heute Musik von Chuck Berry, Little Richard, Bill Haley, Jerry Lee Lewis oder Elvis Presley läuft, dann erklärt man jungen Menschen dazu gerne mal, dass das diejenigen Songs sind, die seinerzeit eine echte Kulturrevolution auslösten. Dass diese Musik wild und laut war und von vielen Kritikern sogar als gefährlich wahrgenommen wurde. Wild? Laut? Gefährlich? Die Reaktion ist meist ein müdes, eher verständnisloses Schulterzucken - die Kids von heute sind anderes gewöhnt. Kann man den Hype von damals überhaupt irgendwie für die Nachwelt verständlich machen? Wenn, dann funktioniert das wohl so, wie Baz Luhrmann es mit "Elvis" anstellt ...

Mit weltweiten Einnahmen von rund 282,3 Millionen US-Dollar ist der Film die zweiterfolgreichste Musikerbiografie nach "Bohemian Rhapsody" mit weltweit rund 910,8 Millionen US-Dollar aus dem Jahr 2018. "Elvis"-Hauptdarsteller Austin Butler wird zudem bereits als möglicher Kandidat für den Oscar als bester Hauptdarsteller 2023 gehandelt. Nun erscheint "Elvis" ebenso wie der Horror-Thriller "The Owners" und das Drama "Das Ereignis" auf DVD und Blu-ray.

"Elvis" (VÖ: 22. September)

Der Rassismus in den USA der 50er-Jahre ist durchaus Thema in "Elvis". Anders funktioniert es auch nicht, wenn man authentisch von den ersten Jahren des Rock'n'Roll erzählen möchte. In erster Linie ist dieser Film von Regisseur und Drehbuchautor Baz Luhrmann ("Der große Gatsby") aber doch als Porträt und eine Art filmisches Denkmal gedacht. Es beginnt mit dem kleinen Jungen (Chaydon Jay) aus Tupelo, Mississippi, der sich heimlich in die Gottesdienste der Schwarzen schleicht, um dem Gospel zu lauschen. Später steht Elvis (Austin Butler) dann selbst auf der Bühne, singt seinen ganz eigenen Gospel und bringt die Massen zum Ausrasten.

Krachende Gitarren, der laszive Hüftschwung, das Spiel mit dem bisweilen heftig erregten Publikum: Luhrmann gibt sich alle Mühe, das Spektakuläre und das Rebellische an frühen Elvis-Presley-Auftritten knapp 70 Jahre später mit Leben zu füllen. Weitere Rollen übernehmen Tom Hanks als Elvis' Manager Colonel Tom Parker, Alton Mason als Little Richard, Kelvin Harrison Jr. als B.B. King und die inzwischen verstorbenene Shonka Dukureh als Big Mama Thornton. Elvis' frühere Ehefrau Priscilla Presley, die im Film von Olivia DeJonge gespielt wird, wirkte selbst auch als Produzentin an dem ambitionierten Biopic mit und ist mit dem Ergebnis angeblich sehr zufrieden.

Preis DVD: circa 14 Euro

US, 2022, Regie: Baz Luhrmann, Laufzeit: 153 Minuten

"The Owners" (VÖ: 16. September)

Ein paar junge Gauner brechen in ein Haus ein, um ein altes Ehepaar auszurauben, das ist die Grundidee. Aber der Titel "The Owners" verrät es eigentlich schon: Am Ende geht es hier um zwei Horror-Senioren, mit denen nicht zu spaßen ist. Als der pensionierte Arzt Dr. Huggins (Sylvester McCoy) und seine Frau Mrs. Huggins (Rita Tushingham) gemeinsam vom Hof ihres schönen großen Anwesens fahren, nutzen Gaz (Jake Curran), Nathan (Ian Kenny) und Terry (Andrew Ellis) ihre Gelegenheit. Mary (Maisie Williams) findet die Sache nicht gut, kommt aber trotzdem mit. Ab dem Moment, als die Einbrecher das Haus betreten, läuft eigentlich alles schief. Die Jungs beschließen irgendwann, auf Dr. Huggins und seine Frau zu warten, um den Code für den Safe aus ihnen herauszuprügeln. Sie wollen den Rentnern "die Hölle heiß" machen. Das exakte Gegenteil ist das, was passieren wird. "The Owners" ist heimtückisch, abgründig, ab einem gewissen Punkt geradezu bizarr. Nachwuchs-Regisseur Julius Berg verfilmte die Graphic Novel von Hermann und Yves Huppen mit viel Blut und Geschrei.

Preis DVD: circa 13 Euro

US, 2020, Regie: Julius Berg, Laufzeit: 88 Minuten

"Das Ereignis" (VÖ: 22. September)

Anne (Anamaria Vartolomei) ist attraktiv, talentiert, fleißig, hat klare Ziele. Sie studiert Literatur und möchte schreiben. Aber leben und lieben möchte sie auch. Nichts daran ist falsch, und doch ist der Befund des Arztes eine Katastrophe für die junge Frau: "Sie sind schwanger, Mademoiselle." Ein uneheliches Kind auf dem Weg, die Abschlussprüfungen in Sichtweite - wie soll das gutgehen? Das neue, bessere Leben, das Anne sich erträumt hat, rückt in weite Ferne. "Es gibt Mittel und Wege", sinniert Anne, doch im Frankreich der frühen 60-er ist Abtreibung noch ein absolutes Tabu. Mehr noch: Sie ist illegal, und wer Anne hilft, dem droht ebenso wie ihr eine Gefängnisstrafe. So sucht die junge Frau nach einem Ausweg aus ihrem Dilemma - und der Bauch wächst ... "Das Ereignis" basiert auf einem gleichnamigen autobiografischen Roman von Annie Ernaux, die sich als junge Frau selbst einer heimlichen Abtreibung unterzog. Bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig 2021 gewann das Drama den Goldenen Löwen.

Preis DVD: circa 13 Euro

FR, 2021, Regie: Audrey Diwan, Laufzeit: 96 Minuten

Von teleschau

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