Winchester - Das Haus der Verdammten
Filmbewertung: enttäuschend
Starttermin: 15.03.2018
Regisseur: Michael Spierig, Peter Spierig
Schauspieler: Hellen Mirren, Jason Clarke, Sarah Snook
Entstehungszeitraum: 2018
Land: USA
Freigabealter: 16
Verleih: Splendid
Laufzeit: 100 Min.
Helen Mirren
Geister, Energien und außergewöhnliche Zufälle
Helen Mirren zählt zu den bekanntesten britischen Schauspielerinnen und begeistert ihr Publikum nicht nur auf der Leinwand. Die Golden-Globe- und Oscar-Preisträgerin fühlt sich auch auf der Theaterbühne zu Hause und schlüpft gerne in charakterstarke Rollen. Nun verkörpert sie im Historien-Mysteryfilm "Winchester - Das Haus der Verdammten" (Start. 15.3.) die exzentrische Sarah Winchester. Eine trauernde Witwe, die in einer monströsen Villa residierte und diese weiter und weiter ausbaute. Wir haben mit ihr über Mysterien, Gruselmomente und Waffen gesprochen.

teleschau: Sie haben die Rolle dieser unglaublich faszinierenden Frau, Sarah Winchester, übernommen - was hat Sie an ihr besonders fasziniert?

Helen Mirren: Zum einen war sie ein unglaublich starker Charakter und die Sarah Winchester, die ich versucht habe, auf die Leinwand zu bringen, ist der wahren Persönlichkeit sehr ähnlich. Genau das hat mich so an der Rolle fasziniert. Denn die historische Figur an sich ist schon sehr interessant. Außergewöhnlich sogar. Wir wissen nicht genau, warum sie dieses Haus hat bauen lassen - und es war damals dreimal so groß wie heute, da große Teile im großen Erdbeben von San Francisco zerstört worden sind. Aber wir wissen, dass sie eine gebrochene Frau war. Sie hat sehr früh ihren Sohn und ihre junge Tochter verloren. Aber es ist dennoch ein Mysterium, warum sie dieses große Haus gebaut hat. Und eine der Legenden ging eben darum, dass sie es für die Opfer der Waffen von Winchester gebaut hat. Ich meine, wie außergewöhnlich ist das bitte?

teleschau: Glauben Sie denn an Geister?

Mirren: Nun, ich glaube nicht direkt an Geister, aber ich glaube an, wie soll ich es nennen, ohne dass es total abgedroschen klingt ...

teleschau: Energien vielleicht?

Mirren: Ja, Energien. Oder Stimmungen. Daran glaube ich schon. Ich meine, unsere Vorstellungskraft ist herausragend. Sie kann uns überall hintragen und wir können uns Dinge vorstellen, die fern jeglicher Realität sind. Aber wenn ich an bestimmte Orte gehe, wie zum Beispiel an das Grab meiner Urgroßmutter oder nach Buchenwald oder vielleicht nach Ground Zero - eben jene Orte, an denen jemand Nahes von mir begraben liegt oder an denen viele Leben auf schlimme Weise umgekommen sind - dort spüre ich tatsächlich Energien. Ich weiß nicht, ob es das richtig beschreibt, aber solche Orte strahlen eben etwas aus, etwas, dem sich keiner entziehen kann.

teleschau: Ist Ihnen denn schon einmal etwas Übersinnliches passiert?

Mirren: Ich hatte schon außergewöhnliche Zufälle, wenn man es so nennen möchte. Solche, die einen am Zufall zweifeln lassen.

teleschau: Haben Sie da ein Beispiel?

Mirren: Interessanterweise passierte mir das immer im Zusammenhang mit Kleidungsstücken. Manche tragen einfach Dinge in sich, die eine Geschichte erzählen und sich dadurch besonders anfühlen. Aber Geister habe ich noch nie gesehen - Sie etwa? (lacht)

teleschau: Nein, noch nicht. Aber das führt uns zur nächsten Frage: Warum haben Sie sich nach so vielen Jahren als Schauspielerin erstmals für einen Horrorfilm entschieden?

Mirren: Es ist ein Geisterfilm - kein Horrorfilm! Ist es für Sie denn ein Horrorfilm?

teleschau: Na ja, vielleicht einigen wir uns auf Gruselfilm.

Mirren: In Ordnung. Mich reizte die Geschichte der Sarah Winchester einfach und ich war ja schon immer offen gegenüber Neuem.

teleschau: Wenn Sie nicht an Geister glauben - was sorgt denn sonst dafür, dass sich Ihre Nackenhaare aufstellen?

Mirren: Es gibt zwei Dinge, die mich wirklich gruseln: Plastik und Waffen.

teleschau: Plastik? Das müssen Sie näher erläutern.

Mirren: Ich meine damit diese riesigen Berge an Plastikmüll, die sich im Meer und auf gigantischen Müllhalden anhäufen. Sie zerstören die Natur und ich beobachte das seit meiner Jugend. Als ich 18 Jahre alt war, gab es kaum Plastikteile an Stränden. Heute findet man nirgends auf der Welt einen Strand ohne. Und was mich daran wirklich schockiert ist, dass wir nicht damit aufhören.

teleschau: Mit dieser Befürchtung sind Sie nicht alleine - genauso wenig wie mit dem Unverständnis für das immense Waffenaufkommen.

Mirren: Absolut - ich verstehe auch nicht, warum es überhaupt so viele gibt. Vor allem in den USA. Wobei ich da sagen muss, dass ich mich eigentlich nicht mehr wundere, sondern nur noch den Kopf schütteln kann. Aber auch Großbritannien, Deutschland und viele andere Länder, die Waffen herstellen und exportieren, machen mir Angst. Das sind alles Länder, die eine große Verantwortung tragen. Sie sollten einfach mal darüber nachdenken, was sie mit den Exporten in diesen Regionen für Schäden anrichten.

Von Sarah Schindler

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