1916 kam Kirk Douglas als Sohn eines jüdisch-russischen Lumpensammlers im Bundesstaat New York zur Welt. Er hatte sechs ältere Schwestern. Das Geld in der Großfamilie war immer knapp. So musste sich Douglas schon früh durch verschiedene Nebenjobs sein Brot verdienen. Durch ein Ringerstipendium schaffte er es schließlich auf die Universität, um Philosophie, Chemie, englische Literatur sowie Germanistik zu studieren. Dabei glänzte er nicht nur durch seine muskulöse Erscheinung, sondern vor allem durch seine Intelligenz. Ein zweites Stipendium ermöglichte ihm den Besuch der "American Academy Of Dramatic Arts".
Am Broadway
Seine ersten Engagements am Broadway waren bereits in vollem Gange, als der Krieg kam und der Nachwuchsdarsteller seinem Land als Soldat der Navy diente. Noch bevor der Krieg zu Ende war, heiratete Douglas seine Kommilitonin Diana Dill, die er zuvor auf dem Titel des "Life"-Magazins gesehen und sich geschworen hatte, ihr Herz zu erobern. Die Ehe brachte zwei Kinder hervor, darunter auch Schauspieler Michael, und wurde 1951 geschieden.
Mit "Die seltsame Liebe der Martha Ivers" (1946) begann die Hollywoodkarriere des rebellischen Schauspielers. Schon bald gründete er seine eigene Produktionsfirma, um nicht von den großen Studios abhängig zu sein. Somit konnte er sich seine Rollen selbst aussuchen, was ihm äußerst gefiel: "Die Schurken, die Besessenen - das ist meine Welt. Die Tugend ist nicht besonders fotogen. Das Böse ist interessanter, einfach facettenreicher." Die Rolle des harten Kerls und des einsamen Kämpfers lag ihm seit jeher und verhalf ihm nach eigener Aussage zum Ruhm: "Mein Erfolg basiert darauf, dass ich meistens Hurensöhne gespielt habe." Und trotzdem, oder gerade deswegen, wurde er immer beliebter. Sein Kinngrübchen und der gestählte Oberkörper, den er auf der Leinwand gerne zur Schau stellte, wurden schnell zu seinen Markenzeichen.
1954 heiratete das Hollywoodidol die aus Hannover stammende Anne Buydens, die er beim Dreh von "Act of Love" (1953) lieben lernte. Zwei weitere Söhne gebar sie ihm.
Ehrenoscar fürs Lebenswerk
Für seine Darstellungen in "Champion" (1949), "Stadt der Illusionen" (1952) und "Vincent van Gogh - Ein Leben in Leidenschaft" (1956) wurde Kirk Douglas für den Oscar vorgeschlagen. Doch immer ging der Preis an seine Konkurrenten. Ironischerweise hatte der Hollywoodstar zwei der Rollen, die statt ihm gewannen, zuvor abgelehnt. Der Monumentalfilm "Spartacus" (1960) machte Kirk Douglas zur Legende, doch auch sie brachte ihm keine Goldstatue ein. 1996 schließlich zollte die Academy ihm doch Tribut: Kirk Douglas erhielt er den Ehrenoscar für sein Lebenswerk. Den großen Traum, einmal mit Sohn Michael gemeinsam zu drehen, erfüllte der strahlende Held der 50er- und 60er-Jahre sich 2003 mit "Es bleibt in der Familie". Der letzte Leinwandauftritt des Hollywoodstars war 2008 im Film "Mord im Empire State Building".
Noch bei seinem letzten großen öffentlichen Auftritt sprühte der Schauspieler vor Charme: Bei der Oscarverleihung 2011 stahl er trotz erheblicher Schwierigkeiten beim Sprechen, allen mit viel Humor und Selbstironie die Schau: "Ich werde diesen Moment niemals vergessen. Ich erinnere mich genau daran: Dreimal - und jedes Mal habe ich verloren." In der Öffentlichkeit war Douglas zuletzt selten zu sehen. Zurückgezogen lebte er mit seiner Frau Anne in Kalifornien. "Dad - Ich liebe dich so sehr", beendete Sohn Michael nun seine Nachricht an seinen verstorbenen Vater. "Und ich bin so stolz darauf, dein Sohn zu sein."