Filmbewertung: | akzeptabel |
Starttermin: | 08.12.2016 |
Regisseur: | Lars Büchel |
Schauspieler: | Olaf Schubert, Marie Leuenberger, Mario Adorf |
Entstehungszeitraum: | 2016 |
Land: | D |
Freigabealter: | 12 |
Verleih: | Wild Bunch (Central) |
Laufzeit: | 94 Min. |
Dass Comedians ins Kino gehören, ist mitnichten ein Imperativ: Man kann sich leicht die Finger verbrennen und den Ruf ruinieren. Aber wenn selbst Mario Barth schon vor Jahren einen eigenen Film bekam, dann ist es nur recht und billig, dass sich ein intelligenterer und witzigerer Kollege auf der Leinwand verlieben darf. Wobei das mit der Liebe so eine Sache ist bei Olaf Schubert.
Zum einem, weil die Figur Olaf Schubert keine Ahnung von Frauen hat. Zum anderen, weil der klassische RomCom-Aufbau des Films - zwei finden sich, zwei verlieren sich, zwei finden sich wieder -, den sich Drehbuchautor Olaf Schubert zusammen mit seinem Freund Stephan Ludwig ("Zorn"-Krimis und -Drehbücher) ausgedacht hat, ziemlich einfallslos ist. So kommt es, dass Olaf Schubert zweimal auf vermintes Terrain muss.
Dort soll er auf Geheiß seines herrischen Vaters (Mario Adorf) endlich einen Nachkommen zeugen, um die ehrwürdige Schubert-Dynastie weiterzuführen. Olaf hat nicht nur keine Lust, sondern auch keine Ahnung, wie er das anstellen soll. Außerdem ist er im Job als Sozialpsychologe gestresst, will montags auf Demos die freie Liebe verteidigen und den Rest der Zeit mit einer störrischen Band ein Musical gegen den Welthunger proben.
Ganz schön viel zu tun hat er also, und trotzdem zieht da plötzlich Pamela (Marie Leuenberger) bei Olaf ein. Die promovierte Biologin leidet unter sozialen Ängsten, ist aber gewillt, den Pullunderträger im Bett und am Frühstückstisch zu ertragen. Der tut freilich alles dafür, sich um Kopf und Kragen zu quatschen, was am Ende aber keine gravierenden Konsequenzen hat, weil "Schubert in Love" eben eine klassische RomCom ist.
Die allerdings ist nur bedingt zu ertragen, weil Olaf Schubert als ziemlich asozialer Sonderling rüberkommt. Was auf der Bühne, in spontanen TV-Auftritten oder in Radiosketchen funktioniert, muss nämlich nicht zwangsläufig im Kino klappen. Für den Schubertschen Witz, diese Mischung aus Besserwisserei, Verbalakrobatik und Nonsens, ist das Format ungeeignet - erst recht in einer eintönigen und fantasielosen Inszenierung (Regie: Lars Büchel).
So bleibt am Ende die Erkenntnis, dass Comedians besser auf ihren Bühnen bleiben sollten und dass Humor Geschmacksache ist. Was übrigens auch für Salat gilt. Denn der, doziert Olaf Schubert, schmeckt am besten, wenn man ihn kurz vor dem Essen gegen Gulasch eintauscht.
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