Filmbewertung: | akzeptabel |
Starttermin: | 06.04.2017 |
Regisseur: | Stuart Hazeldine |
Schauspieler: | Sam Worthington, Octavia Spencer, Tim McGraw |
Entstehungszeitraum: | 2017 |
Land: | USA |
Freigabealter: | 6 |
Verleih: | Concorde |
Laufzeit: | 132 Min. |
Mackenzie "Mack" Phillips (Sam Worthington aus "Avatar - Aufbruch nach Pandora") ist ein zufriedener, gläubiger Mensch. Trotz einer traumatischen Kindheit ist er mittlerweile glücklich verheiratet und selbst Vater von drei wunderbaren Kindern. Eine besonders enge Verbindung hat er zu seinen kleinen Tochter Missy (Amélie Eve). An einem gemeinsamen Camping-Wochenende kommt es zu einem Unglück, in der Folge scheint Missy wie vom Erdboden verschluckt. Eine letzte, grausame Spur findet sich in einer einsamen Hütte im Wald. Missy wurde Opfer eines Gewaltverbrechens.
Danach ist für Mack nichts mehr, wie es war. Trauer und Schuldgefühle erdrücken ihn. Er läuft Gefahr, die Beziehung zu seiner restlichen Familie zu riskieren. Dann findet er eines Tages eine Nachricht im Briefkasten - eine Einladung von Gott in eben jene Hütte. Mack hält dies zunächst für einen schlechten Scherz, zugleich ist da diese Angst vor den Erinnerungen und noch größerem Schmerz. Und doch bricht er auf, um herauszufinden, was es mit der Botschaft auf sich hat. Tatsächlich wird er an diesem Wochenende Gott in seiner Dreifaltigkeit begegnen und endlich Gelegenheit haben, all die Fragen zu stellen, auf die er, der sich vom Allmächtigen abgewandt hatte, bisher keine Antworten fand.
Die Geschichte "Die Hütte", die aus dem Off von Macks bestem Freund Willie (Tim McGraw) erzählt wird, handelt von einer klassischen Sinnsuche, einer spirituellen Reise zu sich selbst. Wer Schlimmes erlebt hat, nimmt Gott oft in die Pflicht. Weil er nicht versteht, warum einer, der allmächtig zu sein scheint und vorgibt, die Menschen zu lieben, das Böse, den Schmerz und die Verzweiflung zulässt. Im Film ist Gott endlich greifbar, auch Jesus und der Heilige Geist sind Figuren scheinbar aus Fleisch und Blut. Und Mack stellt stellvertretend für den Zuschauer die zentralen Fragen. Die Botschaft des Films ist dabei klar: Es geht allein um Vergebung und Hoffnung. Und darum, sich selbst in Frage zu stellen, wenn es darum geht, etwas als gut oder böse zu beurteilen.
Der britische Regisseur Stuart Hazeldine ("Exam - Tödliche Prüfung", 2009) inszeniert diese außergewöhnliche Geschichte mit reichlich erwartbaren Bildern: Mackenzies Frau und Kinder als perfekte Bilderbuch-Familie vor dem Unglück, sein sturer Schmerz danach und schließlich das schrecklich schöne, in warme Farben getunkte Wir-haben-uns-alle-lieb-Setting bei der Begegnung mit Gott (gespielt von Oscarpreisträgerin Octavia Spencer), im Film auch noch "Papa" genannt. Ein Name, den ihm Macks Frau Nan (Radha Mitchell) gegeben hat.
Natürlich will dieser Film einfühlsam sein, er ist sicherlich mit den besten Absichten inszeniert. Aber wer nicht gläubig ist, der bleibt zurück von dieser spirituellen Reise, die zwar Trost spenden will, für weniger christliche Menschen aber mit platten Phrasen wie diesen aufwartet: "Ich brauche die Menschen nicht zu bestrafen, die Sünde ist Strafe genug." Hauptdarsteller Sam Worthington spielt seine Rolle durchaus überzeugend, nach dem Wochenende mit Gott ist er geläutert, ein neuer Mensch - die Dramaturgie macht es möglich. Dass dieser missionarische, Verzeihung predigende Film, der obendrein mit einem melodramatischen Score zugekleistert ist, auch im deutschen Kino reüssieren wird, ist mehr als fraglich.
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