Renegades - Mission of Honor
Filmbewertung: akzeptabel
Starttermin: 28.06.2018
Regisseur: Steven Quale
Schauspieler: J.K. Simmons, Sullivan Stapleton, Sylvia Hoeks
Entstehungszeitraum: 2017
Land: F / D
Freigabealter: 12
Verleih: Universum Film
Laufzeit: 106 Min.
Im Goldrausch der Tiefe
Auf diese Idee muss man erst mal kommen: Eine superschlagkräftige US-Spezialeinheit hat im Bosnien-Krieg in Sarajevo nichts Besseres zu tun, als in der Freizeit einen mysteriösen Schatz zu suchen. Ringsum wird das ehemalige Jugoslawien in Schutt und Asche gebombt, und die fünf Navy Seals tauchen einfach mal ab: auf den Grund eines Sees, wo dem Vernehmen nach 25 Tonnen Gold nur darauf warten, geborgen zu werden. Als wäre die Mischung aus Kriegsaction- und Heist-Movie nicht schon krude genug, tun sie das alles für einen guten Zweck und der Liebe wegen. Man muss eine Menge aushalten in "Renegades - Mission of Honor" ...

Das Drehbuch, an dem Luc Besson maßgeblich beteiligt war, ist ungefähr so einsatzfähig wie die Bundeswehr. Also ziemlich bedingt. Darin kommen vor: fünf ziemliche beste Freunde, die nicht nur alles können, was ein Navy Seal können muss, sondern auch noch lockere Sprüche draufhaben. Ein Admiral (Oscar-Gewinner J.K. Simmons), der sie öfter mal offiziell anbrüllt, sein unkonventionelles Räuberquintett aber insgeheim ziemlich klasse findet. Eine schöne Frau, die entweder einen der Soldaten anschmachtet und dabei kaum was anhat, oder sich um die Zukunft des Landes sorgt. Und natürlich ein fieser serbischer Kriegsverbrecher.

Es ist das erwartbare Personal, das sich in der abenteuerlichen Schatzsucher-Geschichte tummelt, die von Lara (Sylvia Hoeks) ins Rollen gebracht wird. Die Bosnierin hat einen Goldbarren im Küchenschrank, den sie eines Tages ihrem Lover Stanton (Charlie Bewley) zeigt: Der Soldat erholt sich bei ihr von einer fast reibungslos verlaufenen Mission und informiert sofort seine Kumpels. Für 300 Millionen US-Dollar riskieren sie natürlich gerne ihre Dienstmarken. Auch wenn Lara sie überredet, die Hälfte des Geldes in den Wiederaufbau des zerstörten Landes zu stecken.

Und schon geht sie los, die wilde Fahrt: Physikalisch unmögliche Pläne werden geschmiedet, merkwürdige Helikopter-Piloten angeheuert, die militärische Disziplin ausgehebelt und zwischendrin immer mal etwas rumgeballert. Vom Krieg bekommt man trotzdem nicht viel mit, auch die unmenschliche Nazi-Goldraub-Geschichte als Auslöser des Goldrausches bleibt nur Beiwerk.

Weil der Schatz auf dem Boden eines Sees liegt, spielt ein großer Teil des Films unter Wasser. Das ist dann recht faszinierend: Wie Atlantis breitet sich das versenkte jugoslawische Dorf aus. Ein faszinierender Ort der Stille und des Friedens, nur gestört von Unterwasserbohrhämmern und Magnesiumschweißgeräten.

Man kann sich zurücklehnen und das Kuriosum einfach nur beobachten, weil - anders als bei herkömmlichen Heist-Movies - nicht viel Spannung aufkommt. Die einzige Überraschung gibt es am Ende des Films, als klar wird, dass die USA tatsächlich an so etwas wie Kooperation und Solidarität interessiert sind. Märchenhaft.

Von Andreas Fischer

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