Filmbewertung: | enttäuschend |
Starttermin: | 17.01.2019 |
Regisseur: | M. Night Shyamalan |
Schauspieler: | James McAvoy, Bruce Willis, Samuel L. Jackson |
Entstehungszeitraum: | 2017 |
Land: | USA |
Freigabealter: | k. A. |
Verleih: | Walt Disney |
Laufzeit: | 129 Min. |
19 Jahre nach seiner wundersamen Unverletztheit und der Überführung von Price als pathologischem Kriminellen führt David Dunn mit seinem Sohn Joseph (Spencer Treat Clark) eine kleine Sicherheitsfirma in Philadelphia. In einen dunklen Umhang in große Kapuze gehüllt bringt er heimlich als "Overseer" Übeltäter zur Strecke. Er kann das "Biest" trotz dessen vieler Identitäten aufspüren und eine Schar Basketball-Cheerleader befreien. Die Polizei jedoch verhaftet das Biest und Dunn, sie werden in die Klinik der Psychiaterin Dr. Ellie Staple (Sarah Paulson) eingeliefert.
Der sediert vor sich hindämmernde Price, aufgrund seiner sehr zerbrechlichen Glieder auch als "Mr. Glass" bezeichnet, befindet sich bereits dort. Dr. Staple will alle drei zu der Einsicht bringen, dass sie keineswegs übermenschliche Kräfte besitzen, wie es den Anschein hat, sondern lediglich geistig erkrankt sind - nicht zuletzt durch zu viel Superheldencomic-Lektüre. Als Casey (Anya Taylor-Joy), einzige Überlebende der Angriffe durch das Biest, hört, dass ihr Peiniger interniert ist, versucht sie erfolglos, mit dessen friedfertigeren Persönlichkeitsanteilen zu kommunizieren. Inzwischen plant Price, in Wahrheit hellwach, einen Showdown zwischen Dunn und dem Biest.
Eine atemberaubende Ouvertüre, beklemmende Atmosphäre, das Missbrauchstrauma der Heldin und die virtuose Identitätendarstellung des Hauptdarstellers waren die Qualitäten von "Split". Aber das enorme Einspielergebnis geht wohl vor allem auf die panisch schreienden weiblichen Teenager im Film zurück. "Glass" zitiert solche Momente nur noch parodistisch, als wäre Shyamalan die Masche peinlich. Doch stattdessen den Missgriff von "Batman vs. Superman" zu wiederholen und die Existenz übermenschlicher Kräfte zu problematisieren, führt ins Desaster. Wenn Frau Doktor mit Gehirnaufnahmen bewaffnet ihre Irren versammelt und befragt, ist das so zäh und voll missglückter Spannungshuberei, dass es kaum noch zumutbar ist.
Die Szene steht symptomatisch dafür, dass Shyamalans klaustrophobisches Erzählen nicht greifen will. Als seien drei Irre eben einer zu viel, wollen sich die duellhaften Konstellationen nicht einstellen, die "Unbreakable" und "Split" dynamisierten. Der Film kommt darum auch nie in Schwung. Auf dem Höhepunkt zerfällt die Handlung ganz und gar in dünn verbundene Einzelaktionen, die abwechselnd einfrieren, statt Synergien zu bilden. So gleicht das Ganze bloß einem Haufen Glassplitter.
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